Studie aus Frankreich 90 Prozent der Internetpornos zeigen – meist strafbare – Gewalt gegen Frauen

Pornografische Inhalte auf einem Handy
"Die Frauen sind real, die sexuellen Handlungen und die Gewalt sind real, das Leiden ist oft gut sichtbar und gleichzeitig erotisiert", heißt es in dem Bericht des französischen Gleichstellungsausschusses
© Andreas Franke/ / Picture Alliance
Frauen werden in den meisten pornografischen Inhalten im Internet missbraucht, gefoltert und entmenschlicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des französischen Gleichstellungsausschusses.

90 Prozent der pornografischen Inhalte im Netz enthalten verbale, körperliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Untersuchung des französischen Gleichstellungsausschusses (Haut Conseil à l'Egalité entre les femmes et les hommes). Darüber hinaus soll ein erheblicher Teil der gezeigten Gewalt nach französischem Recht strafbar sein.

Folter, Gewalt und Entmenschlichung von Frauen in Pornos

Dem Ausschuss zufolge zeigt jede pornografische Szene im Durchschnitt knapp zwölf von Männern ausgeübten Misshandlungen. "Die Titel der Videos sind selbsterklärend, denn die Gewalt, die hier ausgeübt wird, ist ein Aufruf zu Klicks", heißt es in einem Bericht zu den aktuellen Untersuchungsergebnissen.

Millionen von Videos wurden dafür analysiert. Darin werden "Frauen, die mit den schlimmsten sexistischen und rassistischen Stereotypen dargestellt werden, gedemütigt, objektiviert, entmenschlicht, vergewaltigt, gefoltert und erleiden Behandlungen, die gegen die Menschenwürde […] und das französische Gesetz verstoßen", sagt der französische Gleichstellungsausschuss. "Einige dieser gewalttätigen Inhalte entsprechen in der Tat der rechtlichen Definition von Folter und Barbarei."

"Das Leiden ist oft vollkommen sichtbar und wird gleichzeitig erotisiert"

Der Ausschuss betont: "Die Frauen sind real, die sexuellen und gewalttätigen Handlungen sind real, und das Leiden ist oft vollkommen sichtbar und wird gleichzeitig erotisiert." In dem Untersuchungsbericht wird darauf hingewiesen, dass gefilmte Gewalttaten illegal sind und bestraft werden sollten.

Im Zuge dessen verurteilt der Gleichstellungsausschuss die "Untätigkeit" des französischen Staates und der Behörden. Es müsse Schluss sein mit der "Blindheit und Verweigerung" des Staates, der der Pornoindustrie "völlige Straffreiheit" gewährt habe.

Nicht alle Webseiten im Internet können über Suchmaschinen aufgefunden werden. Das Darknet hat sich daher zu einem Marktplatz für illegale Geschäfte entwickelt. 
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© Silas Stein / DPA
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