Stille, endlich Stille. Wenigstens hier, wo alles geschah.
Inmitten der Feierabendhektik wird es am Donnerstagabend auf einem sanften Hügel im Zentrum von Aschaffenburg ganz ruhig. Rings um den Park, in dem der Mörder zustach, rauscht der Innenstadtverkehr, man hört Autos hupen, Busse brummen vorbei, Menschen hasten mit ihren Einkaufstüten schwer bepackt aus dem Shoppingzentrum "City-Galerie". Auf einer Anhöhe stehen mehr als 1000 Menschen. Sie sagen kein Wort, sie singen kein Lied. Vor ihnen liegt das "Blaue Klavier", das Werk eines lokalen Künstlers, es ist jetzt bedeckt mit einem schwarzen Tuch, hergerichtet wie ein Altar zum Trauern, mit Blumenkränzen und Kerzen. Man hört das Klackern der Kameras, auch Schluchzen und Seufzen. Die Menge schweigt, eine Viertelstunde lang.
Das ist ihre Antwort auf das, worauf sich kaum eine Antwort finden lässt.