Attentäter von Norwegen Breivik baute weitere Riesenbombe

Sie soll fast 1,5 Tonnen schwer und voll einsatzfähig gewesen sein: Medienberichten zufolge baute der Attentäter von Oslo, Anders Behring Breivik, auf seinem Bauernhof eine weitere kapitale Bombe. Die Polizei ließ den Sprengsatz detonieren.

Der geständige Attentäter der Anschläge von Norwegen hat einem Medienbericht zufolge eine weitere Bombe mit mindestens einer Tonne Gewicht gebaut. Die Bombe sei auf dem von dem Attentäter Anders Behring Breivik angemieteten Bauernhof 140 Kilometer nördlich von Oslo entdeckt worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NRK unter Berufung auf Militärbeamte.

Die einsatzfähige Bombe wog demnach zwischen einer und 1,5 Tonnen und war damit größer als der Sprengsatz, den der 32-Jährige bei seinem Anschlag auf das Regierungsviertel in Oslo zündete. Expertenschätzungen zufolge hatte die Ende Juli gezündete Bombe, durch die acht Menschen ihr Leben verloren, ein Gewicht von 950 Kilogramm.

Polizei ließ mehre Sprengsätze detonieren

Die Polizei war bisher nicht für eine Bestätigung des Fernsehberichts zu erreichen. Seit dem 27. Juli entdeckte und zerstörte die Polizei jedoch nach eigenen Angaben Sprengsätze auf Behring Breiviks Farm, ohne konkrete Angaben zur Art und Menge der Bomben zu machen.

Behring Breivik hatte die Attentate vom 22. Juli mit insgesamt 77 Toten lange im Voraus geplant. Unter dem Vorwand, auf der angemieteten Farm Gemüse anbauen zu wollen, konnte er Kunstdünger beziehen, ohne Verdacht zu erregen. Anfang Mai wurden ihm sechs Tonnen Dünger geliefert, die er zum Bombenbau verwenden konnte.

Gerichtstermin am Freitag

Am Freitag soll Behring Breivik zum zweiten Mal seit den Anschlägen vor Gericht erscheinen. Die Verhandlung soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, zudem darf der 32-Jährige nicht wie von ihm gefordert im Frack auftreten, wie der Richter am Mittwoch erklärte.

Seit seiner Festnahme versucht der Attentäter ein Maximum an Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um seine islamfeindliche Gesinnung kundtun zu können. Angesichts der Schwere des Falls könne ein Erscheinen im Frack "störend, beleidigend und provozierend" wirken, erklärte der Richter.

AFP
be/AFP