In Berlin sollen drei Ärzte Angehörige von Verstorbenen gegen Bezahlung an ein Bestattungsunternehmen vermittelt haben. Wie der "Rundfunk Berlin-Brandenburg" (RBB) berichtete, handelt es sich bei den Beschuldigten um Ärzte des Leichenschaudiensts der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Der Bestatter habe ihnen für jeden vermittelten Toten 300 Euro bezahlt. Der RBB beruft sich in seinem Bericht auf Kollegen der Ärzte sowie weitere Zeugen.
"Der Bestatter hat sich über die Totenscheine die Adressen besorgt und die Ärzte angeschrieben. Er hat ihnen für die Vermittlung von Sterbefällen Geld geboten und andere Vergünstigungen in Aussicht gestellt", berichtet ein Bereitschaftsarzt anonym dem rbb. Er selbst habe selbst eine solches Angebot per Mail bekommen, es jedoch als Bestechungsversuch gewertet und sein nicht drauf eingegangen.
Bis zu 3000 Euro pro Monat für drei Ärzte in Berlin
Drei Ärzte seien dem Bericht zufolge jedoch schwach geworden und nicht nur den Bestatter empfohlen, sondern die Angehörigen der Verstorbenen auch massiv unter Druck gesetzt haben. Eine Zeugin berichtet, Hinterbliebene hätten innerhalb kürzester Zeit einen Bestatter nennen sollen. "Wir stellen hier keinen Totenschein aus, wenn Sie mir nicht sofort einen Bestatter benennen können", soll der Arzt gesagt haben.
Interne Anweisungen verbieten demnach den Ärzten des Leichenschaudiensts, Bestattungsunternehmen zu empfehlen. Die drei Beschuldigten sollen monatlich bis zu 3000 Euro in bar für ihre Dienste bekommen haben. Einer von ihnen ist dem Bericht zufolge der AfD-Politiker Dietmar Buchberger. Die Vorwürfe werden dem Bericht zufolge inzwischen von der Berliner Ärztekammer geprüft.
