Julian Pecher rechnet damit, als schwuler Stadionsprecher von Fußballfans beleidigt zu werden. Nun will Pecher auch Profis zum Coming-out ermutigen – und so seine konservative Branche verändern.
Julian Pecher, 30, ist Stadionsprecher beim Fußball-Zweitligisten Greuther Fürth – und schwul. Im Fußball gilt das noch immer als Tabu. Auf Kreisligaplätzen und Stadiontribünen ist schwul nach wie vor ein Schimpfwort, gilt synonym für Schwäche. Die Folgen sind bekannt: Bislang hat sich noch kein aktiver deutscher Profi aus der ersten oder zweiten Liga geoutet. Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger wagte den Schritt erst nach seiner Karriere. Weltweit gibt es nur zwei aktive Profifußballer, die ihr Schwulsein öffentlich gemacht haben. Wie schafft man also ein Coming-out in einem so rückständigen Umfeld?