Von der Müllkippe bis auf den höchsten Berg der Welt: Rupee hat es mit seiner Besitzerin Joanne Lefson bis auf den Mount Everest geschafft. Den Gipfel des 8848 Meter hohen Berges hat Rupee zwar nicht erreicht, trotzdem ist er laut seiner Besitzerin der erste Hund, der das auf knapp 5300 Meter Höhe gelegenen Basislager erkommen hat. Davon hätten Rupee und Joanne Lefson nur wenige Wochen zuvor nicht einmal träumen können.
In seinem kurzen Leben war es für ihn vorher steil bergab gegangen: Als Weltenbummlerin Joanne Lefson ihn fand, wäre der damals acht Monate alte Hund fast auf einer Müllkippe in Nordindien verhungert. "Er konnte nicht einmal mehr zehn Meter laufen ohne zusammenzubrechen, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe", erzählt Lefson der Daily Mail. Offenbar habe der kleine Hund mehrere Tage oder sogar Wochen weder Essen noch Wasser bekommen hätte.
Die Südafrikanerin päppelte Rupee mit einer proteinreichen Kost aus Eiern und Reis auf und beschloss, mit ihm die Reise zum Dach der Welt zu unternehmen. In nur zehn Tagen erreichten Lefson und ihr neuer Begleiter gemeinsam mit einigen Trägern das Basislager am Fuß des Berges. Obwohl ein Tierarzt vorher bestätigt hatte, dass Rupee die große Höhe nicht schadet, sorgte sich Lefson die ganze Zeit. "Ich hatte einen zusätzlichen Träger engagiert, der Rupee im Notfall hätte tragen können", sagt die Hundebesitzerin. Doch Rupee fühlte sich in den Bergen pudelwohl. Verspielt tollte er durch den Schnee und jagte Schneeflocken hinterher. "Das war das erste Mal, dass Rupee Schnee zu sehen bekam, und er liebte es", sagt Lefson.
Das Erbe seines Vorgängers
Ursprünglich wollte Lefson mit ihrem Hund Oscar auf den Trekking-Trip gehen - dieser wurde jedoch bei einem Autounfall getötet. Auch Oscar war eine kleine Berühmtheit. Um auf das Leiden vieler heimatloser Hunde weltweit aufmerksam zu machen, hatte Lefson mit Oscar die Welt bereist und ihn vor Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm und der Chinesischen Mauer fotografiert. Rupee soll Oscar nicht ersetzen, aber sein Werk fortführen: "Rupee tritt Oscars Erbe an und zeigt, was ein heimatloser Hund erreichen kann, wenn ihm eine Chance gegeben wird", sagt Lefson. Auch in Zukunft will sie sich weiter für heimatlose Hunde einsetzen und ihren Traum verfolgen: Jeder Hund auf der ganzen Welt soll ein Zuhause haben.