Nach dem schweren Erdbeben schwindet die Hoffnung der Einsatzkräfte in Myanmar, weitere Überlebende in der Großstadt Mandalay zu finden. Mit erwarteten Temperaturen von rund 40 Grad arbeiteten die Rettungskräfte in der 1,7-Millionen-Einwohner-Stadt im Zentrum des südostasiatischen Landes am Montag unter schwierigen Bedingungen. Die Hitze beschleunigte die Verwesung der Leichen, was die Identifizierung erschweren könnte.
Am Montag sollten zudem hunderte Menschen beerdigt werden. Muslime versammelten sich derweil am Morgen in der Nähe einer zerstörten Moschee zu Gebeten anlässlich des Festes des Fastenbrechens nach dem Ramadan.
Nach Erdbeben: höchste Notfall-Stufe in Myanmar
Das Bürgerkriegsland Myanmar war am Freitag von einem schweren Erdbeben der Stärke 7,7 getroffen worden. Mindestens 1700 Menschen kamen ums Leben, Todesopfer gab es auch im Nachbarland. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rief wegen des Ausmaßes der Zerstörung am Sonntagabend für Myanmar die höchste Notfall-Stufe aus. Bei einem solchen Notfall der Stufe 3 mobilisiert die UN-Behörde in Genf "große bis maximale" Hilfsmaßnahmen.
Bislang hat die WHO drei Tonnen an medizinischen Hilfsgütern an Krankenhäuser in Mandalay und Naypyitaw geschickt. Das Beben der Stärke 7,7 zerstörte nach Angaben der WHO 3 Kliniken völlig und beschädigte 22 Krankenhäuser. Die regierende Militärjunta spricht nach dem Beben vom Freitag von 1700 Toten, 3400 Verletzten und 300 Vermissten.

WHO fordert 8 Millionen Dollar Hilfsgelder
Die WHO wies darauf hin, dass sich die humanitäre Lage in dem Bürgerkriegsland in den vergangenen Jahren verschlechtert habe. Bereits vor dem Beben vom Freitag seien 12,9 Millionen Menschen in Myanmar auf medizinische Hilfsmaßnahmen angewiesen gewesen.
Die WHO fordert nun Geberländer dazu auf, rasch 8 Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) bereitzustellen. Damit soll die Behandlung von Verwundeten, die Verhinderung von Krankheitsausbrüchen und die medizinische Grundversorgung in den nächsten Wochen sichergestellt werden.