Rezeptbuch "Kiezküche" Wenn syrische Flüchtlinge auf Transvestiten treffen

  • von Von Pascal Ertl und Christoph Bierbaums
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Valery trifft Abdel. Der Showtransvestit aus Hamburg und der Flüchtling aus Syrien. Zwei Menschen – mit zwei sehr verschiedenen Leben. Doch was bedeutet das schon?
 
Valery hat ein Projekt der besonderen Art ins Leben gerufen: Aus Rezepten von Geflüchteten kreiert er zusammen mit freiwilligen Helfern ein Kochbuch. Die Einnahmen gehen an die soziale Initiative „Kiezhelden“ des Fußballbundesligisten FC St. Pauli.
 
Valery: Ich freue mich auf jeden Fall riesig, wirklich riesig auf das neue Kiezküchen-Kochbuch. Es wird fantastisch. Die Rezepte sind toll. Alle Menschen, die an diesem Buch mitgearbeitet haben oder auch noch mitarbeiten sind wirklich großartig.
 
Abdel ist seit fünf Monaten in Deutschland. Valerys Aussehen ist für den Syrer alles andere als alltäglich. Eine große Rolle spielt das für ihn aber nicht.
 
Abdel: Ich finde, er ist ein sehr netter Mann. Das ist für mich sehr glücklich.
 
Nicht nur mit Abdel versteht sich Valery gut. Neben ihrem aktuellen Projekt betreut sie drei Syrer. Alle sprechen sie mit dem Namen Valery an, sagt sie. Ihren männlichen Namen Dennis benutze keiner der Flüchtlinge.
 
Valery: Letztlich gibt es ja einfache Sprichwörter. „Liebe geht durch den Magen“, „Essen verbindet“ zum Beispiel. Ich glaube, dass man dadurch ganz viel erreichen kann. Man kann auch Menschen an einen Tisch bringen. Man kann ja nicht nur Essen kennenlernen, man kann ja auch die Art des Essens kennenlernen.
 
Eigentlich ist Valery Showtransvestit in Hamburg. Doch jetzt hat sie mit freiwilligen Helfern und syrischen Flüchtlingen ein Kochbuch-Projekt gestartet. Darin finden sich Rezepte der Geflüchteten.