Köhler dankt Überlebenden Gedenken an Dachau-Befreiung

Überlebende des Konzentrationslagers Dachau und Politiker haben am Sonntag der Befreiung der Häftlinge vor 65 Jahren gedacht. Bundespräsident Horst Köhler hielt in der heutigen KZ- Gedenkstätte ein Plädoyer gegen das Vergessen.

Überlebende und Angehörige von Opfern haben am Sonntag in Dachau der Befreiung des Konzentrationslagers vor 65 Jahren gedacht. Unter den mehreren Hundert Gästen bei der Gedenkfeier auf dem Gelände des frühren KZ Dachau war auch Bundespräsident Horst Köhler. Er sagte in seiner Rede, den US-Soldaten, die das KZ am 29. April 1945 befreiten, habe sich ein Bild von unvorstellbarem Leid und Erniedrigung geboten. Der Bundespräsident rief dazu auf, die Erinnerung aufrecht zu erhalten, "um nie zu vergessen, wohin Diktatur, Rassismus, Überlegenheitswahn führen", wie es im Redetext hieß.

Köhler nannte die in Dachau errichtete Gedenkstätte ein gutes Beispiel für die engagierte Arbeit an der Erinnerung, wie es sie in zahlreichen früheren Konzentrationslagern gebe. Der Bundespräsident würdigte auch das Engagement der Überlebenden, von denen viele als Zeitzeugen in Schulen und Gemeindehäuser gegangen seien, um den jungen Menschen von den Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten.

Als Vertreter der bayerischen Staatsregierung erinnerte der stellvertretende Ministerpräsidenten Martin Zeil (FDP) an die rund 42.000 Menschen, die in Dachau starben - darunter Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, politische Gefangene, Geistliche, Homosexuelle, geistig Behinderte, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Rund 32.000 Menschen überlebten und wurden vor 65 Jahren befreit. Insgesamt waren in Dachau nach Angaben der Gedenkstätte 200.000 Menschen inhaftiert. Dachau war das erste Konzentrationslager, das das NS-Regime nach der Machtergreifung 1933 errichtete.

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APN/DPA