Komapatientin Terris Eltern klagen weiter

Komapatientin Terri Schiavo wird vermutlich nicht mehr lange zu leben haben. In letzter Minute versuchen die Eltern nun erneut, die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung einzuklagen.

Die Eltern der Komapatientin Terri Schiavo wollen offenbar erneut eine Anhörung vor einem US-Berufungsgericht erreichen, um die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung ihrer Tochter zu erreichen. Unterstützung erhielten sie auch vom prominenten US-Bürgerrechtler Jesse Jackson.

Bob und Mary Schindler erneuerten am Dienstag ihren Antrag auf eine Anhörung vor einem Berufungsgericht in Atlanta, wie der US-Sender CNN am Mittwoch meldete. Das Gericht hatte es erst am Wochenende abgelehnt, sich erneut mit dem Fall zu befassen. Jackson appellierte unterdessen an den Senat des Bundesstaates Florida, wo Schiavo in einem Hospiz betreut wird, doch ein Gesetz zu verabschieden, mit dem Gouverneur Jeb Bush die Wiederaufnahme der künstlichen Ernährung anordnen könnte. Der Senat hatte eine entsprechende Initiative zuvor abgelehnt.

"Man lässt sie verhungern, man lässt sie verdursten. Das ist unmoralisch und unnötig", sagte Jackson, nachdem er Schiavos Eltern getroffen hatte. Der Patientin wurde die Magensonde am 18. März entfernt, seitdem ist sie ohne Nahrung und Wasser. Medizinern zufolge dürfte Schiavo in den nächsten Tagen sterben. Der Entfernung der Sonde ging ein siebenjähriger Rechtsstreit vor US-Gerichten auf Bundes- und Landesebene voraus, in dem Schiavos Ehemann Michael als gesetzlicher Vertreter der Patientin schließlich Recht gegeben wurde. Er behauptete, seine Frau hätte in ihrem Zustand nicht weiterleben wollen. Terri Schiavo hatte bei einem Herzinfarkt 1990 schwere Hirnschäden erlitten und war ins Koma gefallen.

Reuters
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