Mehr Geld, weniger Bereitschaftsdienste: Um ihre Interessen durchzusetzen, wollen die Ärzte der kommunalen Krankenhäuser in Deutschland Ende Januar die Arbeit niederlegen. In einer Urabstimmung votierten 92,7 Prozent der Mitglieder der Ärztegewerkschaft Marburger Bund für den Ausstand. 50.000 Mediziner könnten sich an dem Streik beteiligen, der am 26. Januar beginnen soll. Die noch ausstehende Entscheidung der Großen Tarifkommission der Ärztegewerkschaft gilt als Formsache.
Die Tarifgespräche mit den Arbeitgebern waren Anfang Dezember gescheitert. "Die Ärztinnen und Ärzte sind entschlossen, ihren Forderungen größtmöglichen Nachdruck zu verleihen", sagte der Chef der Ärztegewerkschaft, Rudolf Henke.
Die Mediziner fordern sechs Prozent mehr Gehalt, eine bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste sowie eine Reduzierung dieser Dienste auf maximal vier pro Arzt und Monat. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hatte eine Erhöhung im Rahmen der Krankenhaus-Budgetsteigerung von 1,48 Prozent für 16 Monate sowie eine Einmalzahlung von 250 Euro angeboten.