Lützerath Ihr Sohn starb während der Räumung des Hambacher Forsts: "Meine Angst ist, dass man erneut einen Toten in Kauf nimmt"

Elisabeth Meyn im Hambacher Forst
Elisabeth Meyn an der Gedenkstätte für ihren Sohn im Hambacher Forst. Sie besucht sie fast jeden Monat
© Daniel Chatard
Der Sohn von Elisabeth Meyn starb 2018 bei der Räumung des Aktivisten-Camps in Hambacher Forst. In Lützerath steht nun wieder ein großer Polizeieinsatz bevor – Meyn fürchtet eine erneute Eskalation.

Seit ihr Sohn nicht mehr da ist, ist er überall. Im Flur lacht er von Fotos an der Wand, selbstbewusst sieht er aus, die langen Haare zum Zopf gebunden. Dahinter, im Wohnzimmer, haben seine Eltern ihm eine eigene Gedenkstätte auf den weißen Teppichboden gebaut. Mitten im Raum liegen Gemälde, die ihr Steffen gemalt hat, Bilder vom Wald, daneben sein Helm und seine Kletterausrüstung, eine weiße Kerze mit seinem Namen. Sein altes Schaukelpferd.

Er war ihr einziges Kind, sie verloren ihn am 19. September 2018. Da stürzte Steffen Meyn, damals 27 Jahre alt und Medien-Student, während der Räumung des Hambacher Forsts im rheinischen Braunkohlerevier von einer Hängebrücke 20 Meter in die Tiefe. Er starb noch am Unfallort.

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