VG-Wort Pixel

Klimaprotest im Braunkohlerevier Greta Thunberg in Lützerath: Polizei bestreitet inszenierte Abführung

Polizisten tragen Greta Thunberg weg
Polizisten tragen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg aus einer Gruppe von Demonstranten und Aktivisten heraus und vom Rand des Braunkohlentagebaus Garzweiler II weg
© Roberto Pfeil / Picture Alliance
Polizisten halten Greta Thunberg fest, während Fotografen ihre Bilder machen – diese Szene hat in sozialen Netzwerken den Vorwurf einer "Inszenierung" ausgelöst. Die Polizei bestreitet entschieden, mit der Schwedin "posiert" zu haben.

Die Bilder, wie Polizisten in voller Schutzmontur die weltbekannte Klimaaktivistin Greta Thunberg von der Abbruchkante bei Lützerath erst abführten, dann wegtrugen, gingen durch die Medien. Das ist allerdings nur ein Teil der Geschichte – was vorab passierte, sorgte für reichlich Diskussionen in den sozialen Medien. Ein Video, das die Momente vor ihrer Abführung zeigt, ließ zumindest Zweifel an der Echtheit Szenerie aufkommen. Darauf ist zu sehen, wie zwei Polizisten die 20-jährige Schwedin an den Armen festhalten, während sie von Journalisten fotografiert wird. Die Stimmung unter allen Anwesenden wirkt entspannt, zu Beginn des 35-sekündigen Clips lacht Thunberg. Auf eine akustisch nicht verständliche Frage, lächelt sie. Kurz darauf führen die Beamten Thunberg ab.

Aachener Polizeipräsident Weinspach: "Wir sind nicht die Statisten für die Inszenierung einer Frau Thunberg"

Ein Sprecher der Polizei Aachen wies den Eindruck am Mittwoch zurück. Zu der Szene sei es gekommen, als Thunberg am Dienstag zusammen mit anderen Klimaaktivisten unmittelbar an der Abbruchkante des rheinischen Braunkohlereviers demonstriert habe, was gefährlich und deshalb verboten sei. Alle Mitglieder der Gruppe seien daraufhin kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden, um ihre Personalien festzustellen. Es habe sich nicht um eine Festnahme gehandelt, betonte der Sprecher.

In dieser Situation sei Thunberg von anwesenden Bildjournalisten fotografiert worden. Dies zuzulassen, sei ein Gebot der Pressefreiheit, sagte der Polizeisprecher. Die Polizisten hätten aber definitiv nicht mit der Aktivistin "posiert". Als Thunberg an der Reihe gewesen sei, seien ihre Daten aufgenommen worden. Anschließend sei die Aktivistengruppe von der Tagebaukante weggebracht und dann "aus der polizeilichen Maßnahme entlassen worden". Alle Aktivisten seien gleich behandelt worden. Auch Aachens Polizeipräsident Dirk Weinspach wies die Vorwürfe zurück. "Wir würden uns nie dafür hergeben, solche Aufnahmen zu stellen, wir sind nicht die Statisten für die Inszenierung einer Frau Thunberg."

yks DPA

Mehr zum Thema

Newsticker