Zwei Wochen nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus ist Papst Johannes Paul II. am Donnerstag erneut in die Gemelli-Klinik in Rom eingeliefert worden. Der 84-Jährige habe wieder Grippe-Symptome gezeigt, teilte der Vatikan mit. Inoffiziell hieß es, der Papst leide an Atembeschwerden und habe Fieber. Bereits am 1. Februar war das Oberhaupt der katholischen Kirche wegen Grippe und Atemproblemen ins Krankenhaus gebracht worden und blieb zehn Tage lang dort.
Der Sprecher des Papstes, Joaquin Navarro-Valls, erklärte, in der Klinik sollten weitere Untersuchungen erfolgen. Der Papst benötige spezielle Pflege. Im Vatikan hieß es, er habe Fieber. Vor seinem Rückfall hatte sich Johannes Paul II. am Mittwoch per Videoschaltung an Pilger auf dem Petersplatz gewandt. Es war sein längster öffentlicher Auftritt seit seiner Rückkehr in den Vatikan am 10. Februar.
Gegen 10.45 Uhr mit einem Krankenwagen in die Klinik
Am Donnerstagvormittag sollte Johannes Paul eigentlich an einer Sitzung im Vatikan teilnehmen, bei der es um neue Heiligsprechungen ging. Er erschien aber nicht zu dem Treffen. Kurz darauf gab der Vatikan seine Einlieferung ins Krankenhaus bekannt. Der Papst wurde gegen 10.45 Uhr mit einem Krankenwagen in die Klinik gefahren. Mitarbeiter spielten die Schwere der Erkrankung herunter und sagten, Patienten seines Alters hätten stets ein Gripperisiko.
Der Vatikan kündigte ein ärztliches Bulletin für Freitagmorgen an. Vorher würden voraussichtlich keine weiteren Einzelheiten mitgeteilt.
Der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge war Johannes Paul II. bei Bewusstsein, als er in einer Privatambulanz die Klinik erreichte. Er wurde demnach auf einer Trage ins Innere des Krankenhauses gebracht. Ihm sei kein Schlauch in die Luftröhre gelegt worden. Augenzeugen berichteten, sein Gesicht habe "relativ entspannt" gewirkt, schrieb Ansa weiter. In Rom herrschte in den letzten Tagen kaltes, nasses und windiges Wetter. Der Papst erschien zwei Mal an einem offenen Fenster.
Nach seinem letzten Klinikaufenthalt immer lebhafter
Nach seinem letzten Krankenhausaufenthalt hatte Johannes Paul II. nach und nach die Tagesgeschäfte wieder aufgenommen und wirkte zuletzt bei jedem öffentlichen Auftritt lebhafter. Das Oberhaupt der katholischen Kirche leidet seit längerem auch an chronischen Hüft- und Knieproblemen und an der Parkinson’schen Krankheit.
Es ist bereits das zehnte Mal, dass Johannes Paul II. in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Gemelli-Klinik wird deshalb von italienischen Medien der "dritte Vatikan" genannt - nach dem Vatikan selbst und der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo. Für den Papst ist im zehnten Stock des Krankenhauses eine Suite mit Kapelle, Küche und Schlafgelegenheiten für seine engsten Mitarbeiter hergerichtet.