Die bayerische Honigernte war dieses Jahr schlecht. Pro Bienenvolk bekamen die Imker im Freistaat nur 26,2 Kilo Honig, wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen mitteilt. Das waren 8 Kilo weniger als vor einem Jahr. Der Wert basiert auf zwei Umfragen zur Früh- und Sommertracht, also zu den beiden Ernten des Jahres mit jeweils mehr als 1500 Rückmeldungen.
In Bayern lief es damit deutlich schlechter als in anderen Bundesländern, die teils deutliche Anstiege meldeten. Auch bundesweit stieg die Ernte - von 31,6 auf 37,5 Kilo pro Volk. "Für die Bienen waren es in vielen Gegenden witterungsbedingt ideale Sammelbedingungen", sagt der Leiter des Fachzentrums, Christoph Otten. In Bayern sei das Wetter dagegen nicht so günstig gewesen.
Auch innerhalb des Freistaats gab es deutliche Unterschiede. Die höchsten Erträge fuhren die Imker in Unterfranken mit 34 Kilo pro Volk ein, gefolgt von Oberfranken mit 33 Kilo. In Oberbayern waren es dagegen nur 19,1 Kilo. Die restlichen Regierungsbezirke liegen nahe beisammen: In Niederbayern waren es 25,6 Kilo, in Schwaben 25,8, in Mittelfranken 26,3 und in der Oberpfalz 28 Kilo pro Volk.
Preis steigt etwas
Der Preis für ein 500-Gramm-Glas Blütenhonig stieg den Angaben zufolge in Deutschland um circa drei Prozent auf etwa 6,60 Euro an. "Angesichts hoher Kosten ist das ein moderater Anstieg", sagt der Leiter des Fachzentrums, Christoph Otten. Imker müssen Kosten tragen etwa für Gläser, für die Milbenbehandlung, für Sprit und Futter; Bienen bekommen eine Art Zuckerwasser, das sie anstelle des Honigs essen. Die Preise für Honig variieren stark, in Großstädten und Ballungszentren ist der Preis höher aus auf dem Land. Sortenhonig wiederum ist teurer als Blütenhonig.
In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,2 Millionen Honigbienen-Völker. Der Landesverband Bayerischer Imker zählte zuletzt gut 35.000 Mitglieder mit 213.000 Völkern. Deutschlandweit deckt die Honigproduktion nach Angaben des Deutschen Imkerbundes nur circa die Hälfte des Honigverbrauchs in der Bundesrepublik ab, der Rest ist Importware aus EU-Staaten wie Rumänien und aus anderen Staaten wie Argentinien und China. Pro Jahr nimmt ein Bundesbürger etwa ein Kilo Honig zu sich, ob als Brotaufstrich oder als Zutat in Salatsoßen und anderen Gerichten.
Die meisten Imker kümmern sich in ihrer Freizeit um Bienen, Berufsimker gibt es nur wenige.