Obdachlosigkeit Wie kann ich in MV Obdachlosen bei Kältegefahr helfen?

Übernachten unter freiem Himmel - das ist im Winter wegen der Kälte gefährlich. Die Städte in MV haben Unterkünfte für Obdachlos
Übernachten unter freiem Himmel - das ist im Winter wegen der Kälte gefährlich. Die Städte in MV haben Unterkünfte für Obdachlose. (Symbolbild) Foto
© Arne Dedert/dpa
Niemand muss bei Kälte draußen schlafen, so die Devise der Städte in MV. Wie können Menschen helfen, wenn sie im Winter Obdachlose sehen, die Hilfe brauchen könnten?

Mit sinkenden Temperaturen wachsen die Risiken für Menschen, die keine feste Bleibe haben. Was können Bürgerinnen und Bürger in Mecklenburg-Vorpommerns Städten tun, wenn sie Menschen sehen, die besonders für die kalten Nächte Hilfe und eine Unterkunft gebrauchen könnten?

"Niemand muss bei der Kälte im Freien übernachten", heißt es von der Stralsunder Stadtverwaltung und so lautet der Tenor auch aus anderen Städten. "In akuten Notfällen ist die 110 oder 112 immer die richtige Telefonnummer", erklärt ein Sprecher der Stadt Stralsund. Ansonsten können Bürger Hilfebedürftige direkt an die Angebote verweisen, die in den Städten teils extra zur kalten Jahreszeit zur Verfügung stehen. Ein Überblick:

In Rostock ist der Straßensozialdienst der Obdachlosenhilfe Rostock unter 0381 697382 zu erreichen. Er versucht, Menschen auf der Straße direkt zu versorgen, akute Situation zu lindern und gegebenenfalls weiterzuvermitteln. Die Obdachlosenhilfe bietet zudem Kontaktstellen mit einem Kältebus an, mittwochs bei der HanseMesse und freitags im Zentrum. Menschen können sich außerdem an das Sozialamt (0381 3815249) wenden, auch bei Beratungsbedarf.

Mecklenburg-Vorpommerns größte Stadt verfügt über Notunterkünfte (im Rahnstädter Weg und beim ehemaligen Güterbahnhof) für die Nacht, in denen täglich ohne Voranmeldung ausreichend Schlafplätze zur Verfügung stünden. Zudem können sich von November bis Ende März Menschen im Wärmestübchen beim ehemaligen Güterbahnhof an Wochenenden und Feiertagen aufwärmen.

Die Begegnungsstätte Bahnsteig 1 in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt bietet außer am Wochenende ein Tagescafé, Dusch- und Waschmöglichkeiten sowie weitere Hilfsangebote.

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In Schwerin können Bürgerinnen und Bürger Hilfebedürftige an die dortige Wohnungslosenunterkunft verweisen und sich an die Stadtverwaltung wenden, um auf einen Obdachlosen aufmerksam zu machen. Dieser werde dann von einem städtischen Mitarbeiter aufgesucht. Die Unterkunft verfügt laut Stadt über 45 Plätze, wovon durchschnittlich 28 belegt sind. Sie sei nie vollständig ausgelastet. Außerdem biete die Bahnhofsmission Verpflegung an und auch die Caritas habe ein offenes Angebot. In Kleiderkammern könnten sich Obdachlose mit Bekleidung versorgen.

Neubrandenburg

In Neubrandenburg betreibt der Arbeiter-Samariter-Bund ein Obdachlosenhaus in der Sponholzer Straße. Dort gibt es laut Stadt 12 Betten für Übernachtungen und 34 Betten im Wohnbereich. Für die Übernachtungsstätte ist keine Vorsprache notwendig. 

Greifswald

Auch die Stadt Greifswald rät, im Fall der Fälle Obdachlose direkt auf die bestehenden Hilfsangebote zu verweisen und die Stadtverwaltung zu informieren (03834 8536-4347 oder 03834 8536-0). Die Volkssolidarität betreibt im Süden der Stadt (Am Gorzberg) eine Obdachlosenunterkunft (03834 840907). Das Kreisdiakonische Werk Greifswald bietet zudem eine Tages- und Begegnungsstätte in der Lomonossowallee mit warmen Speisen und Getränke gegen kleines Entgelt, Waschmöglichkeit und Beratung (03834 899797).

Stralsund

In Stralsund betreibt das DRK in der Mühlgrabenstraße eine Obdachlosenunterkunft mit 44 Plätzen. Aktuell sind laut Stadt noch fünf Plätze frei. "Was nicht heißt, dass bei voller Belegung keine Aufnahme mehr erfolgt." Im Notfall würden aus Einbettzimmern Zweibettzimmer. Auch hier können sich Betroffene direkt an die Einrichtung (03831 703690) wenden. Dort gibt es zudem eine Kleiderkammer. Auch besteht von November bis März eine Aufnahmebereitschaft. Das Stralsunder Ordnungsamt ist unter 3831 253 743 zu erreichen und kümmert sich um die Zuweisung zu Notunterkünften nach persönlicher Vorsprache.

Wismar

Im Wismarer Gundlach-Haus (03841 39423790) stehen laut Stadt 15 Plätze für Obdachlose zur Verfügung. "Niemand wird abgewiesen." Sollten die Plätze einmal nicht ausreichen, werde eine Lösung gefunden. Bürgerinnen und Bürger können Obdachlose auf die Unterkunft hinweisen oder der Stadtverwaltung mitteilen, dass jemand Hilfe braucht. "Dies geschieht auch regelmäßig."

dpa