Dominik Kohr wird nach seiner Roten Karte nicht nur als unrühmlicher Rekordhalter in Sachen Bundesliga-Platzverweise aufwachen. Der Fußballprofi des FSV Mainz 05 wird am Samstag auch zu einem Gespräch mit Trainer Bo Henriksen gebeten, wie der Däne nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim klarmachte.
"Alle sagen, das war nicht klug. Ich muss mir die Szene ansehen und mit Dominik morgen sprechen. Wir müssen klug sein in solchen Situationen", sagte Henriksen über den 31-Jährigen, der bereits zum neunten Mal in der höchsten deutschen Spielklasse vorzeitig des Feldes verwiesen wurde.
Mainzer Sportdirektor: "Das wird Dome am meisten frusten"
Kohr, der erst im September gegen den FC Augsburg vom Feld flog, übertraf damit Jens Nowotny (früher unter anderem Bayer Leverkusen) und Luiz Gustavo (unter anderem Bayern München), die in ihrer Karriere jeweils acht Platzverweise in der Bundesliga erhielten. Hoffenheims Trainer Christian Ilzer war von Kohrs Einsteigen gegen seinen Profi Max Moerstedt in der Schlussphase wenig begeistert.
"Ich gieße jetzt nicht weiter Öl ins Feuer, aber es war eine glasklare Rote Karte. Moere hat seine Spuren, er ist sauber abgestempelt worden. Er hat es bis auf einen Bluterguss gut überstanden", berichtete Ilzer, der zuvor bei Sky sagte, er habe schon "lange kein so hartes Foul mehr gesehen".
Im Abstiegskampf müssen die Mainzer nun wieder ohne ihren Defensivspieler auskommen. "Das wird Dome am meisten frusten, dass er zugucken muss. Uns natürlich auch. Er ist niemand, der sowas mit Absicht macht", sagte Sportdirektor Niko Bungert.
Die Mainzer hatten sich gegen Hoffenheim dank Joker Danny da Costa ein 1:1 erkämpft. Verteidiger Andreas Hanche-Olsen war zuvor ein Eigentor unterlaufen. Da Costa urteilte, Kohrs Treffer bei dem Foul sei "sehr, sehr übel" gewesen. Der Torschütze verteidigte seinen langjährigen Mitspieler aber gegen Kritik und erklärte, dieser spiele zwar aggressiv, aber nicht per se unsportlich.