Berlin Bezirke beschäftigen Wachdienste – um Mitarbeiter der Bürgerämter zu schützen

Eine Mitarbeiterin des Bezirksamts Mitte in Berlin sitzt vor ihrem Computer
In Berlin sollen die Mitarbeiter von Behörden ihre Arbeit ohne Übergriffe ausführen können (Symbolbild) 
© Jörg Carstensen / DPA
Mehrere Bezirke in Berlin beschäftigen Wachdienste, unter anderem um die eigenen Mitarbeiter schützen zu lassen. Neukölln berichtet von positiven Erfahrungen. An den Kosten gibt es allerdings Kritik. 

Mitarbeiter von Berliner Behörden sind Übergriffen ausgesetzt. Deshalb gibt es in mehreren Bezirken in Berlin Wachdienste zu ihrem Schutz. Allein der Bezirk Mitte zahlt seit 2020 für elf Personen eines Security-Unternehmens 670.000 Euro im Jahr. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Roman-Francesco Rogat (FDP) hervor, die der dpa vorliegt.

Neukölln gibt für fünf Personen 165.000 Euro pro Jahr aus, Lichtenberg genauso viel für zwei Personen, Treptow-Köpenick für eine Person 120.000. In Friedrichshain-Kreuzberg fallen jährlich 16.000 Euro an. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" (Sonntag) darüber berichtet.

Berlin-Neukölln berichtet von durchgängig positiven Erfahrungen

Laut der Antwort der Innenverwaltung verhindert das Personal der Wachdienste Übergriffe auf Mitarbeiter, gewährleistet die Sicherheit der Einrichtungen und stellt die Steuerung des Besucherstroms in den Gebäuden sicher. "Die Erfahrungen sind durchgängig positiv", sagte der Sprecher des Bezirksamts Neukölln, Christian Berg, dem "Tagesspiegel". An jedem der vier Neuköllner Bürgerämter gebe es einen Wachschutz. Grund dafür seien verbale und körperliche Angriffe auf Mitarbeiter.

Rogat sagte, es sei richtig, dass Bezirksämter durch Ordnungspersonal geschützt würden, so dass sich Übergriffe auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verhindern ließen. "Schaut man sich jedoch die Kosten dafür an, kommen hier schon beträchtliche Summen zusammen", kritisierte der FDP-Abgeordnete. Auch dass sechs Bezirksämter auf die Anfrage gar keine Zahlen geliefert haben, zeuge nicht von Transparenz.

dpa
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