Viele Schülerinnen und Schüler leiden nach den Worten des Landesschülersprechers in Brandenburg unter Panikattacken und Schulangst. Er wolle das Thema der mentalen Gesundheit aus der "Tabu-Zone" holen, sagte der neue Sprecher des Landesschülerrats, Jakob Stamm, der "Märkischen Allgemeinen Zeitung". "Psychische Leiden müssen im Unterricht thematisiert werden, und dürfen nicht wie bei den Generationen unserer Eltern verschwiegen werden." Er beklagte zudem, dass zu wenig Schulsozialarbeiter beschäftigt seien.
Stamm sagte im Interview mit der Zeitung: "Häufig erleiden Schüler Panikattacken, gerade vor Tests, manchmal aber auch einfach in der Stunde oder auf der Toilette. Magersucht ist durch Tiktok und Instagram wieder ein großes Thema geworden, auch depressive Episoden nehmen zu."
Landesschülersprecher will politische Bildung stärken
Der Landesschülersprecher, der erst kürzlich ins Amt gewählt wurde, will sich außerdem dafür einsetzen, "dass man Politische Bildung als Fach in der Oberstufe nicht mehr abwählen kann, und es ab der 4. oder 5. Klasse verpflichtend wird". Auch eine bessere Medienbildung schon in der Grundschule hält er für wichtig.
Jakob Stamm vertritt die Interessen der Brandenburger Schülerschaft gegenüber der Landespolitik und Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) sowie auf Bundesebene.
Ständiger Austausch mit Bildungsminister
Kürzungen in der Bildung bezeichnete Stamm als Rückschlag, lobte aber den Austausch mit dem Minister. "Man muss Herrn Freiberg zugutehalten, dass er im ständigen Austausch mit dem Landesschülerrat steht. Er interessiert sich dafür, was wir als Schülervertreter zu sagen haben, und mindestens einmal im Quartal gibt es zwischen uns und ihm oder seinem Staatssekretär, ein Update."