Trainer Stefan Leitl gibt sich trotz des missratenen Saisonstarts mit Hertha BSC vor dem Spiel bei seinem Ex-Club Hannover 96 kämpferisch. Das Saisonziel Bundesliga-Aufstieg hakt er jedenfalls trotz vier Partien ohne Sieg nicht ab. "Wir sind bei der Hertha. Wir spielen in der 2. Liga, die nicht Heimat von uns sein kann", sagte der 48-Jährige vor der Partie bei den zum Saisonstart viermal siegreichen Niedersachsen, die Tabellenführer sind.
Es müsse bei den Berlinern unverändert der Anspruch bestehen, um den Aufstieg spielen zu können, trotz einer "schwierigen Phase" mit nur zwei Punkten und Platz 17. "Es sind noch 90 Punkte zu vergeben. Gucken wir mal, wer im Mai ganz oben steht", sagte Leitl.
Unverändert plagen die Hertha gerade in der Abwehr große Personalprobleme. In Pascal Klemens, John Anthony Brooks (verletzt) und Linus Gechter (gesperrt) fallen weiterhin drei Innenverteidiger aus. Eine Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette mit nur zwei zentralen Verteidigern schloss Leitl nicht aus.
Kein Groll wegen 96-Aufschwung
Die Rückkehr nach Hannover, wo er nach der Hinrunde der Vorsaison beurlaubt worden war, sei etwas "Besonderes". Groll ob des Aufschwungs der Niedersachsen in dieser Saison empfinde er aber nicht. "Diese Konstellation ärgert mich nicht. Ich ärgere mich, dass wir nicht so performen, wie wir uns das vorstellen", sagte der Hertha-Coach.
Von seinem Team erwarte er, dass sie "energetisch an ein anderes Limit" komme. "Es geht darum, die eigene Leistung in den Vordergrund zu stellen, als Team zu funktionieren. Dann werden wir gut spielen, dann werden wir punkten", sagte Leitl.
Der noch torlose Kapitän Fabian Reese wurde vom Trainer ausdrücklich in Schutz genommen. Es gehe darum, den Offensivstar so in Szene zu setzen, dass er der Mannschaft helfen könne. Einsatzbereit ist in Hannover Jon Dagur Thorsteinsson. Der Isländer war im WM-Qualifikationsspiel von Frankreichs Aurélien Tchouaméni rüde gefoult worden.