Brandenburgs Gesundheitsministerin sieht die flächendeckende Versorgung durch eine Verlagerung von zwei Versorgungsbereichen von der Klinik in Wittstock in die Prignitz nicht gefährdet. "Schon heute ist der Standort Wittstock kein Grundkrankenhaus", sagte Britta Müller im Gesundheitsausschuss.
"Es gibt eine Kardiologie und eine Gastroenterologie, die sicherlich sehr gute Arbeit machen. Aber was machen die Menschen, die einen Schlaganfall haben, die einen Unfall haben? Die müssen schon heute woanders versorgt werden", führte sie aus. Es handele sich um eine spezielle Versorgung.
Kardiologie und Gastroenterologie nach Pritzwalk
Das KMG Klinikum Nordbrandenburg will den Standort Wittstock (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) zum 1. Januar 2027 schließen. Das Unternehmen begründet die Entscheidung mit Vorgaben der Krankenhausreform des Bundes. Die Kardiologie (Herz- und Kreislauferkrankungen) und die Gastroenterologie (Krankheiten des Magen-Darm-Trakts) sollen in die Klinik Pritzwalk (Prignitz) verlagert werden.
"Nach der aktuellen Rechtslage des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes – und genau auf der planen wir momentan, weil wir noch kein anderes Gesetz haben –, kann der Betrieb der Kardiologie und der Gastroenterologie in Wittstock ab dem 1. Januar 2027 nicht fortgeführt werden", sagte Müller. Auch wenn der Standort schwarze Zahlen schreibe, sei er kein Grundversorger, sagte die Ministerin. In dem gesetzlichen Rahmen, der hier vorgesehen ist, sei es nicht möglich, einen Weiterbetrieb zu vollziehen.
Ministerin: Träger wünscht keinen Weiterbetrieb
Auch der Wunsch des Trägers sei zu berücksichtigen. "Hier scheint ein Weiterbetrieb des Standortes Wittstock, auch mit Blick auf eine Gefährdung des Grundversorgers in Pritzwalk, nicht vorgesehen zu sein", sagte Müller. Der Träger habe deutlich gemacht, dass er an dem neuen Standort in Pritzwalk eine bessere und zukunftsfestere Versorgung sicherstellen könne, da hier Mehrfach-Erkrankungen an einem Standort behandelt werden können.
Der Ministerin zufolge wird ein runder Tisch in Wittstock etabliert, an dem besprochen werden soll, welche Möglichkeiten es gibt, um den Standort weiterzuentwickeln und die Versorgung zu sichern. "Für uns als Ministerium und für mich als Ministerin ist ganz klar: keine Veränderung der Versorgung ohne Versorgungsalternativen", sagte Müller.

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