Soziales Mehr als 700 Notübernachtungsplätze zu Beginn der Kältehilfe

Im November sollen mehr als 900 Notübernachtungsplätze zur Verfügung stehen. (Archivbild) Foto: Monika Skolimowska/dpa
Im November sollen mehr als 900 Notübernachtungsplätze zur Verfügung stehen. (Archivbild) Foto
© Monika Skolimowska/dpa
Zum Start der Kältehilfesaison stehen in der Hauptstadt mehrere Notübernachtungsplätze bereit. Zudem fordern die Berliner Wohlfahrtsverbände mehr Prävention gegen Wohnungsverlust.

In Berlin stehen zum Beginn der kälteren Jahreszeit Hunderte Notübernachtungsplätze bereit. Die Koordinierungsstelle Kältehilfe habe in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung rund 720 Plätze gefunden, sagte Ursula Schoen, Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Im November sollen es demnach mindestens 949 Plätze sein.

In der Regel beginnt die Kältehilfesaison in Berlin am 1. Oktober und läuft bis zum 30. April des Folgejahres, wobei in besonders kalten Wintermonaten weitere Plätze bereitgestellt werden. Nach Angaben der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege standen in der vergangenen Saison 2024/2025 im Schnitt 1.071 Plätze zur Verfügung. 

Zusätzlich zu den Notübernachtungsplätzen startet ab dem 1. November laut des Berliner Roten Kreuzes der DRK-Wärmebus. Dieser soll bis Ende März täglich von 18.00 Uhr bis Mitternacht unterwegs sein.

Fokus auf Prävention

Zum Start der kälteren Jahreszeit fordern die Berliner Wohlfahrtsverbände, den Fokus auf die Prävention von Wohnungslosigkeit zu legen. "Prävention heißt in der Wohnungsnotfallhilfe vor allem, den Verlust von Wohnraum zu verhindern", sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Oliver Bürgel. Das funktioniere durch eine koordinierte Zusammenarbeit von Vermietern, Jobcentern und Sozialämtern, Gerichten sowie den Fachstellen der Sozialen Wohnhilfe. 

Dafür sei es wichtig, dass etwa die Grenzen der Zuständigkeiten ein Stück weit aufgebrochen werden. "Das ist leider noch nicht immer der Fall und viel zu oft gelingt Prävention auch deshalb nicht", erklärte Bürgel, der auch die Federführung der Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege innehat. Dann zeige sich, warum man das System der Wohnungsnotfallhilfe und die Kältehilfe weiter brauche.

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Soziales lebten zum Stichtag 31. Januar 2025 in Berlin 53.610 untergebrachte wohnungslose Menschen in Wohnheimen, Notübernachtungen, Trägerwohnungen und weiteren Angeboten der Wohnungsnotfallhilfe. Rund 6.000 Menschen leben demnach gänzlich ohne Unterkunft.

dpa