Basketball Neuer Weg der Skyliners soll nach Europa führen

Trainer Klaus Perwas und die Skyliners wollen steil nach oben. Foto: Tilo Wiedensohler/camera4 GbR/Pool/dpa
Trainer Klaus Perwas und die Skyliners wollen steil nach oben. Foto
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Frankfurts Basketballer streben in der Bundesliga einen einstelligen Tabellenplatz an. Mit veränderten Strukturen und Strategien bewegen sich die Hessen auf Wachstumskurs.

In fünf Jahren sollen die Skyliners in der Euroleague spielen. Dieses Ziel gibt Gunnar Wöbke, der geschäftsführende Gesellschafter des Bundesligisten, seinen Basketballern vor. Den Optimismus und den Ehrgeiz des 58-Jährigen nährt, dass die Stadt Frankfurt nach jahrzehntelangem Ringen den Bau einer Multifunktionsarena auf den Weg gebracht hat. Diese würde den Hessen mehr Platz für Zuschauer und deutlich bessere Vermarktungsmöglichkeiten verschaffen als in der Ballsporthalle.

Die Weichen für die rosige Zukunft auf höchstem kontinentalen Niveau werden bereits gestellt. "Wir befinden uns auf Wachstumskurs", sagt Wöbke. Dafür haben die Skyliners zur neuen Saison, die für sie an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) mit dem Pokalheimspiel gegen Ludwigsburg beginnt, auch im sportlichen Bereich Strukturen und Strategien verändert. Der frühere Cheftrainer Sebastian Gleim ist nach Engagements in Crailsheim und Neuseeland an den Main zurückgekehrt, um die neu geschaffene Position des Geschäftsführers Sport einzunehmen. Headcoach Klaus Perwas verfügt über einen größeren Trainerstab. Das Budget für den Spielerkader, das sich auf der gleichen Höhe wie in der vergangenen Saison bewegt, wurde diesmal bereits vor dem ersten Pflichtspiel in voller Höhe ausgegeben.

"Wir haben diesmal auch ein paar erfahrene Spieler geholt, die ein bisschen mehr kosten, und nicht nur welche, die frisch vom College kommen", sagt Wöbke mit Blick auf die Amerikaner im Kader, zu denen der ehemalige Chemnitzer William Christmas zählt. Acht Abgängen stehen genauso viele Zugänge gegenüber. Bei der Suche nach denen, die auch charakterlich ins Team passen, halfen erstmals zwei bezahlte Scouts in den USA und kostenpflichtige Plattformen, die „Daten liefern“ über die Kandidaten, sagt Gleim, der weitere Professionalisierung anstrebt.

Saisonziel: Einstelliger Tabellenplatz

Das Saisonziel hat die Mannschaft sich selbst gegeben. "Als Team wollen wir erst mal einen einstelligen Tabellenplatz", sagt der neue Kapitän Till Pape, der vom Ligakonkurrenten aus Bonn nach Frankfurt kam. Wöbke geht davon aus, dass das für einen Platz im internationalen Geschäft reichen würde. "Wir wollen möglichst schon im nächsten Jahr wieder europäisch spielen", sagt der Manager. In der vergangenen Spielzeit ließen die Skyliners nur Göttingen hinter sich.

Perwas bleibt bescheiden: "Unser erstes Ziel war es, gesund und heil durch die Vorbereitung zu kommen", sagt der 54-Jährige, der seinen Posten im März vom freigestellten Denis Wucherer übernahm. Wenn es jetzt losgeht, "wollen wir erst mal zehn bis zwölf Spiele gewinnen, um nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben". Dann werde man sehen, was noch möglich ist.

Bei genaueren Prognosen halten sich sowohl Perwas als auch Gleim zurück. Die beiden kennen sich nicht nur aus verschiedenen Funktionen bei den Skyliners, sondern zählten auch zum Trainerstab des früheren Frankfurter Headcoachs Gordon Herbert, als dieser das deutsche Nationalteam als Bundestrainer 2023 zum Weltmeistertitel führte.

"In der Liga wird so viel gewechselt, da muss man erst mal abwarten, wie die anderen spielen", sagt Perwas. Die Skyliners starteten "wettbewerbsfähig" und könnten "für jeden Gegner unangenehm werden". Wozu das reicht, werde man sehen. "Wir konzentrieren uns auf uns", betont der langjährige Assistenztrainer, der seit 2008 dem Club angehört. Das habe er früher anders gehandhabt, habe "jedes Play der Gegner gewusst". Doch wie Wöbke sagt: "Für uns beginnt eine neue Reise."

dpa