Bau Wirtschaft und Umweltschützer werben für heimische Rohstoffe

Der Abbau von Rohstoffen für den Bau in Hessen kann für kurze Transportwege sorgen. (Archivbild) Foto: Andreas Arnold/dpa
Der Abbau von Rohstoffen für den Bau in Hessen kann für kurze Transportwege sorgen. (Archivbild) Foto
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Bodenschätze aus Hessen: Warum beim Thema heimische Rohstoffe die Unternehmen und Naturschützer an einem Strang ziehen.

Mineralische Rohstoffe wie Sand, Kies und Naturstein sowie Ton sollten aus Sicht von Wirtschafts- und Umweltverbänden vorrangig vor Ort in Hessen gewonnen werden. Dies erhöhe die Versorgungssicherheit und könne die Baukosten senken, sagte Thomas Reimann, Vizepräsident der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände in Wiesbaden. Er warb mit weiteren Verbandsvertretern um eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz für die heimische Rohstoffgewinnung.

Bedrohung von Mitarbeitern "inakzeptabel"

Genehmigungen würden mit hohen Auflagen erteilt und häufig gerichtlich überprüft, betonte der Geschäftsführer des Industrieverbandes Steine und Erden, Philipp Rosenberg. "Es ist für betroffene Unternehmen völlig inakzeptabel, dass militante Proteste, bei denen Mitarbeiter bedroht werden und Sabotageakte erfolgen, Zuspruch von Bürgerinitiativen und Parteien erhalten." 

Rosenberg verwies unter anderem auf ein Protestcamp im Stadtwald von Langen (Kreis Offenbach). Aktivisten protestieren dort seit anderthalb Jahren gegen den Ausbau einer Kiesgrube und die dafür geplante Rodung des Waldes.

Lange Transportwege werden vermieden

"Der Abbaubetrieb von Tagebauen und Steinbrüchen birgt auch große Chancen für stark gefährdete Arten, da dort für sie regelmäßig Ausweichbiotope geschaffen werden", sagte der Geschäftsführer Naturschutz des Naturschutzbundes (Nabu) Hessen, Mark Harthun. Baurohstoffe sollten regional gewonnen und genutzt werden, um lange Transportwege und CO2-Emissionen zu vermeiden.

Recycling kann Rohstoffe nicht komplett ersetzen

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Nach den Worten des stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) in Hessen, Ralph Lang, sind Recycling-Baustoffe zwar hochwillkommen. Diese könnten aber nur einen kleinen Teil der Rohstoffgewinnung ersetzen. Im Jahr 2022 hätten bei der Herstellung von Gesteinskörnungen Recycling-Baustoffe nur 13 Prozent ausgemacht. Diese Größenordnung sei bis heute stabil geblieben.

dpa

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