Die Arbeitgeberverbände der Branchen Chemie und Metall haben einen Plan zur Stärkung der Industrie in Hessen vorgestellt. Das Land könne seine industrielle Basis nur sichern und ausbauen, wenn Politik und Wirtschaft gemeinsam an besseren Standortbedingungen arbeiteten, betonen die Verbände.
Laut einer Studie von IW Consult ist der industrielle Anteil an der Bruttowertschöpfung im Land seit 2016 von 19,0 Prozent auf 14,8 Prozent gesunken. Gleichwohl hänge jeder fünfte Job direkt oder über Dienstleistungen indirekt an der Industrie, die auch höhere Löhne zahle als Dienstleistungsanbieter. Neben den 720.000 Jobs geht es der Studie zufolge um eine Wertschöpfung in Höhe von 72,4 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Industrie verlangt Rückenwind
"Wir brauchen Rückenwind in Form von investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen. Dann kann die Industrie weiter Treiber, Problemlöser und Gestalter einer digitalen, klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Zukunft sein", sagt Hessenmetall-Chef Wolf Matthias Mang. Zusammen mit Hessenchemie schlägt er einen Fahrplan zur Stärkung der Industrie vor.
Diese sogenannte "Roadmap" sieht schnellere Genehmigungen und weniger Bürokratie vor. Die Infrastruktur müsse modernisiert werden und rund um die Hochschulen müssten Schwerpunkte zur Zusammenarbeit mit der Industrie entstehen. Oliver Coenenberg vom Verband Hessenchemie ergänzt: "Ohne Fachkräfte geht es nicht. Hessen muss alle Bildungs- und Arbeitsmarktpotenziale mobilisieren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern."