Kassel Zwei Jahre nach Dacheinsturz: Elisabethkirche noch Baustelle

Der Einsturz des Daches der Elisabethkirche ist etwa zwei Jahre her. (Archivbild) Foto: Swen Pförtner/dpa
Der Einsturz des Daches der Elisabethkirche ist etwa zwei Jahre her. (Archivbild) Foto
© Swen Pförtner/dpa
Zwei Jahre nach dem Dacheinsturz bleibt die Elisabethkirche eine Baustelle. Was jetzt geplant ist, damit wieder Gottesdienste und Ausstellungen möglich werden.

Zwei Jahre nach dem Einsturz des Daches der Elisabethkirche in Kassel werden Perspektiven für die weitere Nutzung des Gotteshauses erarbeitet. Wie die Pfarrei Sankt Elisabeth mitteilte, sind die Trümmer inzwischen beseitigt. Nun sei der Bauantrag für ein Interimsdach gestellt worden, das zumindest wieder Gottesdienste und Veranstaltungen in der Kirche ermögliche, hieß es. Dadurch solle es auch möglich sein, dass im Sommer 2027 wieder eine Begleitausstellung zur documenta möglich wird.

"Auch wenn die Dachtrümmer mittlerweile aus dem Kirchenschiff geborgen sind, ist die Elisabethkirche weiterhin eine Baustelle", so die Pfarrei. Ein Gerüst rund um die Kirche trage ein Notdach, das den Innenraum und die beschädigte Orgel vor weiteren Witterungseinflüssen schütze. 

An einer möglichen Perspektive für die Elisabethkirche arbeitet eine Steuerungsgruppe aus dem Bistum Fulda und der Pfarrei. Zusammen hatten sie nach dem Einsturz zur Teilnahme an einer Online-Umfrage zur Zukunft des Gotteshauses aufgerufen, um Ideen und Wünsche für einen möglichen Wiederaufbau zu sammeln. Bis Jahresende will die Gruppe laut Mitteilung mehrere Vorschläge erarbeiten.

Kirchenmitarbeiter blieb unverletzt

Am 6. November 2023 war das Dach der Elisabethkirche auf voller Länge eingestürzt. Ein Kirchenmitarbeiter, der zum Zeitpunkt des Einsturzes im Gebäude war, blieb unverletzt. 

Einem Gutachten zufolge hatte ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zu dem Einsturz des 1959/1960 gebauten Daches geführt. Demnach war die Verleimung der Holzträger aus heutiger Sicht mangelhaft. Die Träger der Dachkonstruktion hätten nach dem heutigen Stand der Technik größer dimensioniert sein müssen. Zudem traten über Jahre hinweg witterungs- und konstruktionsbedingte zusätzliche Spannungen in der Dachkonstruktion auf.

dpa