Vor dem Landgericht Frankfurt hat ein Prozess gegen drei Männer wegen Entführung begonnen - einem der Angeklagten wird zusätzlich ein sexueller Übergriff auf ihr Opfer vorgeworfen. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft haben die drei am 13. Januar dieses Jahres einen Mann in eine Frankfurter Wohnung gelockt und diesen dort körperlich misshandelt und beraubt. Die drei Angeklagten sind 21, 22 und 27 Jahre alt. Der jüngste und der älteste sind Brüder.
Laut Anklage kannte der 22-Jährige das spätere Opfer aus der Ausbildung und fuhr im Januar mit dem Mann in eine Frankfurter Wohnung, wo bereits die beiden Brüder auf sie warteten. Diese drückten den Mann nach ihrer Ankunft in der Wohnung auf ein Bett und schlugen auf ihn ein. Einer der Angeklagten zückte zudem ein Taschenmesser und bedrohte das Opfer damit.
Bargeld, Handy und EC-Karte geraubt
Die Männer nahmen die Tasche ihres Opfers, 280 Euro Bargeld, sein Handy, und die EC-Karte. Zusätzlich forderten sie ihn auf, 10.000 Euro an die drei zu zahlen. Der Mann versuchte sich zu wehren, dabei stach einer der Angeklagten ihm mit dem Taschenmesser ins Bein. Allerdings konnte das Opfer das Messer an sich bringen und stach so selbst mehrmals auf die beiden Brüder und verletzte den älteren an der Brust, den jüngeren an der Nase. Daraufhin fesselten sie den Mann mit Kabelbindern. Der 22-Jährige und der 27-Jährige verließen die Wohnung, um in einem Krankenhaus die Stichverletzungen des ältesten Angeklagten versorgen zu lassen.
Verhandlungstermine bis November
Der 21 Jahre alte Angeklagte blieb in der Zwischenzeit mit dem Opfer zurück und schlug auf den Mann ein. Zudem soll er ihn sexuell misshandelt haben, indem er ihn berührte, sich vor ihm selbst befriedigte und ihn dabei mit dem Messer bedrohte.
Erst am frühen Morgen konnte sich der gefesselte Mann befreien und stürzte sich anschließend vom Balkon der Wohnung auf die Straße. Er erlitt Stichwunden im Oberschenkel, einen Nasenbruch und trug diverse Fesselspuren davon.
Aussagen der Angeklagten sind für die kommenden Prozesstermine geplant. Derzeit hat das Gericht Verhandlungen bis Anfang November angesetzt.