Pflege Mehr Plätze für Kurzzeitpflege - Landesprogramm soll helfen

In Mecklenburg-Vorpommern fehlen Kurzzeitpflege-Plätze vor allem auf dem Land, heißt es vom Sozialministerium. (Symbolbild) Foto
In Mecklenburg-Vorpommern fehlen Kurzzeitpflege-Plätze vor allem auf dem Land, heißt es vom Sozialministerium. (Symbolbild) Foto
© Christophe Gateau/dpa
Die meisten Pflegebedürftigen werden von Angehörigen gepflegt. Wenn die mal eine Auszeit benötigen, springt die Kurzzeitpflege ein. Davon gibt es aber zu wenig in MV. Das Land legt ein Programm auf.

Die Zahl der Kurzzeitpflege-Plätze reicht laut Sozialministerium in Mecklenburg-Vorpommern vor allem auf dem Land nicht aus. Bisher gibt es MV-weit 722 Plätze für Pflegebedürftige, die zeitweise nicht zu Hause betreut werden können, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Davon befänden sich 130 in speziell darauf ausgelegten Einrichtungen und 592 eingestreut in Pflegeheimen.

Bis zu 100.000 Euro pro neuem Platz

Jetzt will das Land mit einem Investitionsprogramm Lücken schließen. Für den Aufbau von Plätzen stehen 4,4 Millionen Euro bereit, wie es hieß. Pro Platz könnten 80.000 bis 100.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass bis zu 50 Plätze entstehen könnten.

Gefördert werden den Angaben zufolge Neubau-, Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen für Kurzzeitpflegeplätze – sowohl in bestehenden Einrichtungen als auch in Pflegeheimen mit eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. Dabei sollen besonders Regionen profitieren, in denen bislang eine Unterversorgung bestehe.

140.000 Pflegebedürftige im Land

Dem Ministerium zufolge werden fast neun von zehn Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern im familiären Umfeld gepflegt, oftmals ohne Unterstützung von ambulanten Diensten. "Dabei leisten die pflegenden Angehörigen Herausragendes, allzu häufig auch über die eigenen Kraftreserven hinaus", erklärte Ministerin Stefanie Drese (SPD). In MV gelten rund 140.000 Menschen als pflegebedürftig.

Kurzzeitpflegeplätze sind besonders dann wichtig, wenn zu Hause gepflegte Menschen für eine begrenzte Zeit professionell versorgt werden müssen. "Das kann bei der Überbrückung nach einem Krankenhausaufenthalt der Fall sein, wenn die Wohnung barrierefrei umgebaut werden muss, aber eben auch, wenn pflegende Angehörige eine Auszeit brauchen", so Drese. Das Investitionsprogramm des Landes läuft den Angaben zufolge seit Sommer bis Ende 2026.

dpa