Besonderes Bauwerk Warum steht eine Pyramide in einem niedersächsischen Wald?

Die Pyramide ist mehr als elf Meter hoch. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Die Pyramide ist mehr als elf Meter hoch. Foto
© Julian Stratenschulte/dpa
In einem Wald im Landkreis Hildesheim steht eine Pyramide aus dem 19. Jahrhundert. Das Mausoleum hat eine besondere Geschichte.

Wer an Pyramiden denkt, hat vermutlich zuerst Pharaonen, Ägypten oder Wüstenlandschaften im Kopf – aber nicht einen Wald in Niedersachsen. Und doch steht dort, in Holle im Landkreis Hildesheim, ein solches Mausoleum. Etwas versteckt zwischen Bäumen und doch sichtbar von der Landstraße aus, liegt die etwas mehr als elf Meter hohe Pyramide am Laves-Kulturpfad, einem Wanderweg rund um das Schloss Derneburg. Es ist zwar nicht die einzige Pyramide in Deutschland, die als Grabstätte dient, aber eine eher ungewöhnliche Ruhestätte hierzulande.  

Das Bauwerk wurde 1839 in Auftrag gegeben, entworfen wurde es vom Hofarchitekten Georg Ludwig Friedrich Laves, der vor allem das hannoversche Stadtbild prägte – etwa mit dem Opernhaus oder dem Schloss Herrenhausen.Laves, der sich bereits als Student mit ägyptischen Bauformen beschäftigt hatte, durfte mit der Ruhestätte eine "wiederkehrende Idee" umsetzen, in Form einer ägyptische Steilpyramide, wie es auf der Website der Gemeinde Holle heißt. 

Im Inneren der Pyramide ruhen demnach Graf Ernst zu Münster, seine Frau Wilhelmine Charlotte und ihre Töchter in Sarkophagen. Außerhalb der Pyramide liegen weitere Familienmitglieder begraben.

Wie die Gemeinde weiter mitteilt, blieb das Mausoleum trotz seiner an ägyptische Formen angelehnten Architektur durch ein großes Kreuz über dem Eingang als christliche Begräbnisstätte erkennbar.

dpa