Gaskraftwerke Energieminister warnt vor Rückkehr ins "fossile Zeitalter"

Niedersachsens Energieminister Meyer wirbt für eine verlässliche Klimapolitik. (Archivbild) Foto: Guido Kirchner/dpa
Niedersachsens Energieminister Meyer wirbt für eine verlässliche Klimapolitik. (Archivbild) Foto
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Milliarden für neue Gaskraftwerke und eine Abkehr vom Verbrenner-Aus? Christian Meyer fordert stattdessen grüne Alternativen – und verweist auf ein Nord-Süd-Gefälle.

Niedersachsens Energieminister Christian Meyer stellt sich gegen eine Aufweichung der Klimaziele. "Ich warne davor, eine Kehrtwende wieder zurück ins fossile Zeitalter zu machen", sagte der Grünen-Politiker der "Nordwest-Zeitung" mit Blick auf eine mögliche Lockerung des Verbrenner-Aus und der Klimaziele der Europäischen Union. "Wir wollen eine verlässliche Klimapolitik und keine neuen Abhängigkeiten. Woher sollen Gas und Öl denn kommen: aus den USA oder Russland?" Niedersachsen hatte seinen Strombedarf 2024 erstmals bilanziell vollständig aus Erneuerbaren gedeckt.

Den Plan der Bundesregierung, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt zu bauen, sieht Meyer auch vor diesem Hintergrund kritisch. "Wir brauchen keinen massiven Ausbau fossiler Gaskraftwerke", sagte der Minister und kritisierte: "Wenn andere Länder so stark auf Erneuerbare gesetzt hätten wie wir im Norden oder die Stromleitungen nach Bayern endlich fertig wären, müssten wir jetzt nicht mit bis zu 32 Milliarden Euro fossile Reservekraftwerke im Süden finanzieren."

Die Gaskraftwerke sollen laut der Bundesregierung im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn Erneuerbare den Strombedarf nicht decken. Meyer forderte, wenn es eine Reserve geben solle, dann müsse sie "eher klein und erneuerbar mit grünem Wasserstoff ausfallen".

dpa