In Hannover-Stöcken fließt erstmals Energie aus dem neuen Biomasse-Heizkraftwerk von Enercity ins Wärmenetz. Die Inbetriebnahme gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zum Kohleausstieg in der Stadt. Nach Angaben des Energieunternehmens sollen die CO2-Emissionen dadurch um rund 300.000 Tonnen pro Jahr sinken.
Umweltminister Christian Meyer sprach von einem starken Signal für Niedersachsens klimaneutrale Energiezukunft. "Der Kohleausstieg, die Energiewende und der Klimaschutz kommen beschleunigt voran", sagte der Grünen-Politiker.
Wärme für Volkswagen Nutzfahrzeuge
Das neue Kraftwerk ist laut Enercity die erste Altholzverbrennungsanlage Deutschlands, die mit einer Großwärmepumpe an der Rauchgaskondensation betrieben wird. So könne der Brennstoff nahezu vollständig verwertet werden. Künftig soll das Heizkraftwerk jährlich bis zu 500.000 Megawattstunden Wärme für Hannover und den benachbarten Standort von Volkswagen Nutzfahrzeuge liefern.
Für den Autobauer bedeute das eine Reduzierung der CO2-Emissionen gegenüber 2024 um mehr als 40 Prozent, sagte Steffen Reiche vom VWN-Markenvorstand.
So funktioniert das Biomasse-Heizkraftwerk
Enercity setzt beim Brennstoff ausschließlich auf nicht mehr recycelbares Altholz aus einem Umkreis von rund 150 Kilometern. Das Herzstück des Kraftwerks sei ein Rostkessel, der das Holz in mehreren Stufen trockne, entzünde und vollständig verbrenne, hieß es. Eine mehrstufige Rauchgasreinigung sorge dafür, dass Abgasgrenzwerte sehr deutlich unterschritten werden.
Das kommunale Energieunternehmen investiert nach eigenen Angaben rund 195 Millionen Euro in das Kraftwerk. Mit der Inbetriebnahme steige der Anteil klimaneutraler Fernwärme in Hannover auf bis zu 50 Prozent.