Baufortschritt Neue A45-Rahmede-Brücke: Kann der Verkehr früher anrollen?

Anfang Oktober sind Bürgerinnen und Bürger zum Brückenfest geladen. Foto: Alex Talash/dpa
Anfang Oktober sind Bürgerinnen und Bürger zum Brückenfest geladen. Foto
© Alex Talash/dpa
Wann wird die neue A45-Rahmede-Talbrücke freigegeben? Seit Ende 2021 ist die zentrale Verbindung bei Lüdenscheid folgenschwer gekappt. Ein Fest am 4. Oktober könnte spannend werden.

Der Neubau der Rahmede-Autobahnbrücke an der A45 als wichtige Nord-Süd-Verbindung nähert sich nach rund zwei Jahren Bauzeit allmählich der Schlussphase. Die zentrale Sauerlandlinie ist bei Lüdenscheid seit fast vier Jahren gekappt, nach Sprengung des alten maroden Bauwerks und zügig voranschreitenden Neubaus wird die Freigabe nun von vielen sehnsüchtig erwartet. Wann genau wird der Verkehr wieder rollen und geht es womöglich schneller als geplant?

Mit Spannung blicken vor allem die schwer belastete Stadt Lüdenscheid und die gebeutelte Region auf ein Fest mit Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) am 4. Oktober. Die Stadt erwartet, dass der Minister bei dem "A45-Bürgerfest" nahe der Brückenbaustelle dann "den genauen Zeitraum" bekannt gibt. 

Der CDU-Politiker hatte Ende Juni Hoffnungen geweckt. "Ursprünglich waren wir von Frühjahr 2026 ausgegangen. Ich bin zuversichtlich, dass es schneller gehen könnte", hatte Schnieder der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Er werde auf einem Bürgerfest Anfang Oktober einen Termin nennen können. Aktuell äußerte sich der Minister dazu allerdings nicht weiter.

Neubau hatte im Herbst 2023 begonnen und läuft gut

Eine Sprecherin der Autobahn GmbH sagte auf dpa-Anfrage, die Arbeiten seien bisher störungsfrei verlaufen. Aber: "Es kommt ein Winter auf uns zu und auch starke Regenfälle können die Arbeiten beeinträchtigen." Eine Vielzahl der noch anstehenden Arbeiten sei witterungsabhängig. Die Autobahn Westfalen gehe von einer Freigabe im Frühjahr 2026 aus.

Das Bauwerk war Anfang Dezember 2021 wegen massiver Schäden gesperrt worden, im Frühjahr 2023 folgte die Sprengung. Seit Oktober 2023 läuft der komplexe Neubau der Brücke, die aus zwei Teilbauwerken besteht. Zunächst war die Fertigstellung des ersten Teilbauwerks für Mitte 2026 angestrebt worden, dann auf Frühjahr 2026 vorlegt worden.

Es soll mit vier Spuren losgehen und später sechsspurig werden

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Zuerst werden laut Autobahn GmbH vier Spuren freigeben – je zwei in Richtung Frankfurt und Dortmund. Ist dann später das zweite Teilbauwerk fertiggestellt, soll eine dritte Spur Richtung Frankfurt hinzukommen. Geplant ist das auch in Richtung Dortmund, dafür sei allerdings ein Planfeststellungsverfahren notwendig, erläuterte die Sprecherin. "Alle Brückenbauwerke, die derzeit und in Zukunft erneuert werden, werden aber auf den sechsspurigen Ausbau vorbereitet."

Stadt und Region hoffen auf "Befreiungsschlag"

Die Unterbrechung der Verkehrsader hat gravierende Folgen. "Nicht nur Lüdenscheid und der Märkische Kreis, sondern die gesamte Wirtschaftsregion Südwestfalen leiden unter der Vollsperrung", betonte ein Stadt-Sprecher. Wegen Umleitungen massiver Verkehrsströme sind viele Menschen durch Stau-Chaos, Lärm und Abgasen nun schon seit mehreren Jahren massiv belastet.

Unternehmen ringen mit gestörtem Lieferverkehr, Umsatzeinbußen und Fachkräfte-Abwanderung. Die Straßen seien wegen des umgeleiteten Verkehrs stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Sprecher berichtete von Frust und Verzweiflung, Sorgen und Ängsten, mitunter großer Verärgerung.

"Spätestens nach der Sprengung der alten Talbrücke Rahmede im Mai 2023 aber ging es mit der Stimmung spürbar bergauf." Nun warte man sehnsüchtig auf die Freigabe der Talbrücke, schilderte der Sprecher. "Wir alle hier fiebern diesem Tag entgegen, der sich wie ein echter Befreiungsschlag anfühlen dürfte."

dpa