Feuerwehr-Großeinsatz Polizei prüft Notruf-Missbrauch nach Gefahrstoff-Alarm

Im Großeinsatz untersuchte die Feuerwehr den Gegenstand. Foto: David Young/dpa
Im Großeinsatz untersuchte die Feuerwehr den Gegenstand. Foto
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Nach einem vermeintlichen Gefahrstofffund in einem Mülleimer in Düsseldorf ist die Feuerwehr acht Stunden im Einsatz. Der Stoff entpuppt sich als harmlos. Hat der Hinweisgeber den Notruf missbraucht?

Ein stundenlanger Großeinsatz der Feuerwehr auf dem Düsseldorfer Messeparkplatz wegen eines vermeintlichen Gefahrstoffs hat sich als Fehlalarm entpuppt. Die Polizei ermittelt nun gegen einen Hinweisgeber. Dieser hatte am Mittwoch die Polizei alarmiert und war später auch auf dem Parkplatzgelände angetroffen worden. Der in einem Mülleimer gefundene Stoff stellte sich nach zahlreichen Messungen am Abend als völlig ungefährlich heraus.

Derzeit werde geprüft, ob es überhaupt eine strafrechtliche Relevanz bei dem Vorfall gebe, sagte der Polizeisprecher. Während die Feuerwehr acht Stunden lang mit rund 60 Einsatzkräften und zahlreichen Spezialfahrzeugen vor Ort war, habe es sich für die Polizei "quasi um eine Nulllage gehandelt". Im Raum stehe aber die Frage, ob der Hinweisgeber den Notruf missbraucht haben könnte. Stand jetzt sei der Hinweisgeber kein Tatverdächtiger. 

Stundenlange Messungen bleiben ohne Befund

Was für eine Substanz Feuerwehrleute mit Spezialanzügen aus dem Mülleimer auf dem Parkplatz geborgen hatten, war auch am Tag danach unklar. Auch von möglicher minimaler radioaktiver Strahlung war anfangs die Rede. Aufgrund der diffusen Meldungslage nahmen die Einsatzkräfte umfangreiche Messungen mit hochsensiblen Geräten vor. "Das Vorliegen eines gefährlichen Stoffes konnte nach Abschluss aller Messungen nicht festgestellt werden", hieß es am Abend. Die Polizei habe den Stoff sichergestellt.

Unklar blieb zunächst auch, in welchem Behältnis sich der Stoff befand, ob überhaupt eine bestimmte Substanz festgestellt wurde und wer den verdächtigen Behälter in dem Mülleimer abgelegt hatte. Der Hinweisgeber wurde noch vor Ort in einem verdeckten Zivilwagen von zwei Kriminalpolizisten befragt. "Das waren keine Spezialkräfte", sagte der Polizeisprecher. 

Zu Schaden kam niemand

Der Mann sei bei seinem Anruf "sehr kryptisch" gewesen, sagte der Polizeisprecher. Ob der Hinweisgeber selbst etwas in den Mülleimer gelegt oder ob er etwas beobachtet habe, werde noch ermittelt. Auch die beiden Kriminalpolizisten und der Hinweisgeber wurden auf eine mögliche Kontamination kontrolliert. Entwarnung kam schnell: "Es kamen keine Menschen zu Schaden", so die Feuerwehr.

dpa

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