Der künftige Kölner Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) fordert von der Kölner Oper, sich künftig für alle Schichten der Stadtgesellschaft zu öffnen. "Diese Oper hat die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, alle einzubeziehen", sagte Burmester der Deutschen Presse-Agentur.
Zuvor hatte die Stadt mitgeteilt, dass nach jahrelanger Sanierung mit extrem gestiegenen Kosten nun ein Termin zur Wiedereröffnung von Oper und Schauspielhaus feststeht: Der Spielbetrieb in dem Gebäude-Ensemble aus den 50er und frühen 60er Jahren soll im September 2026 wieder aufgenommen werden.
Opernaffines Bildungsbürgertum reicht nicht mehr
Das bedeute, dass die Oper künftig eine Last mit sich herumtrage, auch wenn sie selbst für das Sanierungsdebakel nicht verantwortlich sei, sagte Burmester, der am Sonntag die Oberbürgermeister-Stichwahl gewonnen hatte. Undenkbar sei es nach dieser Vorgeschichte aber, sich künftig wie in früheren Zeiten allein auf das opernaffine Bildungsbürgertum zu konzentrieren. "Die ganze Stadtgemeinschaft muss sich jetzt mit der Oper versöhnen." Und weil die ganze Stadtgesellschaft für die Oper bezahlt habe, müsse jetzt auch die ganze Stadtgesellschaft etwas davon haben.
Burmester verwies auf ein Beispiel aus Hamburg. "Auch da hat die Philharmonie ja wesentlich mehr gekostet als ursprünglich geplant. Aber anschließend ist man dann hingegangen und hat Karten analog in den Stadtteilbibliotheken verkauft."
Das habe die Zusammensetzung des Publikums verändert. "Es gab Konzerte, die bunt waren, bei denen nach dem ersten Satz geklatscht wurde – ein No-Go für regelmäßige Philharmonie-Besucher. Aber hier war eben eine Stimmung wie bei einem Rockkonzert." Die Kölner Oper müsse in ähnlicher Weise etwas an die Bürgerinnen und Bürger zurückgeben.