Viele Betriebe in Sachsen-Anhalt haben mit Fachkräftemangel zu kämpfen. Im ersten Halbjahr vergangenen Jahres konnte eine Vielzahl von Unternehmen offene Stellen nicht nachbesetzen, weil Fachkräfte fehlten, wie aus einer Arbeitgeberbefragung der Bundesarbeitsagentur hervorgeht. Die Befragung zeigt auch: In Sachsen-Anhalt geht die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stärker zurück (minus 0,7 Prozent) als in ganz Ostdeutschland (minus 0,3 Prozent).
In Sachsen-Anhalt wurde damit den Angaben nach schon zum zweiten Mal ein Rückgang der Beschäftigten verzeichnet. Gründe für weniger Beschäftigte waren demnach entweder Personalabbau aus wirtschaftlichen Gründen oder dass Stellen nicht nachbesetzt werden konnten. Geeignete Fachkräfte für offene Stellen seien immer wieder nicht gefunden worden, obwohl die Betriebe zunehmend kompromissbereiter seien - etwa mit Blick auf Löhne oder abweichende Qualifikationen.
27 Prozent der befragten Betriebe konnten allerdings auch neue Stellen schaffen, hieß es. Etwa die Hälfte der Unternehmen könne ausbilden, allerdings tue dies nur wiederum die Hälfte dieser Betriebe. Grund dafür sei unter anderem fehlendes Personal.
Zwei Drittel der Unternehmen erwarteten auch in den kommenden zwei Jahren weiterhin Schwierigkeiten beim Finden von geeigneten Arbeitnehmern. Deshalb versuchten sie, ihre Stellen etwa durch flexiblere Arbeitszeiten attraktiver zu machen. "Der Fachkräftemangel, eine nachlassende Ausbildungsbereitschaft und die sinkende Tarifbindung bleiben zentrale Herausforderungen", erklärte Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).
Für die Befragung hat sich die Arbeitsagentur an insgesamt sachsen-anhaltische 1.100 Betriebe gewendet. Die Erhebung fand den Angaben nach überwiegend im dritten Quartal 2024 statt.