Vogelgrippe Kranichsterben im Unesco-Biosphärenreservat Drömling

Der Vogelzug ist auch im Drömling in vollem Gange. (Archivbild) Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Der Vogelzug ist auch im Drömling in vollem Gange. (Archivbild) Foto
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Die Vogelgrippe breitet sich weiter aus. Besonders betroffen sind derzeit Kraniche. Tote Exemplare wurden im besonders geschützten Dröming geborgen und auch in der Altmark.

Nach Vogelgrippe-Fällen in den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Stendal melden auch der Landkreis Börde und der Altmarkkreis Salzwedel einen Verdacht auf das Virus. Im Unesco-Biosphärenreservat Drömling seien zu Beginn dieser Woche gehäuft verendete Kraniche gefunden worden, teilten der Landkreis Börde und der Altmarkkreis mit. Der Altmarkkreis meldet zudem Totfunde von Kranichen aus nahezu dem gesamten Kreisgebiet. Die Tiere wurden geborgen und werden untersucht. Es bestehe der amtliche Verdacht, dass die Tiere an der Vogelgrippe verendet sind. 

Sobald die Untersuchungsergebnisse vorlägen, werde eine Allgemeinverfügung mit verbindlichen Verhaltensregeln erlassen, so der Landkreis Börde. Der Altmarkkreis erließ eine solche Allgemeinverfügung schon vorsorglich. Damit gilt im gesamten Kreisgebiet nun die Pflicht, Geflügel im Stall oder in bestimmten Vorrichtungen zu halten, um Kontakt zu Wildvögeln zu vermeiden. Geflügelausstellungen und -märkte sind bis auf weiteres untersagt. 

Das Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz des Landkreises Börde ruft Halter von Geflügel dazu auf, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen und konsequent einzuhalten. Wenn Tiere Krankheitsanzeichen wie Atemnot, Niesen oder Teilnahmslosigkeit aufweisen oder es vermehrte Todesfälle im Tierbestand gibt, solle das Amt umgehend informiert werden.

Erst am Vortag hatte der Landkreis Mansfeld-Südharz gemeldet, dass nach dem Ausbruch der Vogelgrippe bei Kranichen am Stausee Kelbra auf sachsen-anhaltischer Seite schon rund 500 verendete Vögel gefunden wurden. Es sei davon auszugehen, dass wegen der Vogelzug-Saison und der Kranich-Rast am Stausee die Zahl in den kommenden Tagen weiter ansteigen wird. Pro Tag kämen aktuell rund 100 tote Tiere hinzu. 

Das Areal am Stausee darf nicht mehr betreten werden, sowohl auf der Seite Sachsen-Anhalts, wie auch auf der Thüringischen. Im ganzen Landkreis Mansfeld-Südharz muss Geflügel zudem in Ställen oder gesicherten Vorrichtungen gehalten werden. Auch im Landkreis Stendal im Norden des Bundeslandes wurde das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen.

Die Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit. Umgangssprachlich wird sie auch Vogelgrippe genannt. Sie ist hochansteckend und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufend.

dpa