Der Lachs könnte perspektivisch wieder heimisch werden in der Bode. "Die Bode hat das beste Lebensraumangebot", sagte Steffen Zahn vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam. Das Institut ist die federführende Einrichtung des Wanderfischprogramms Sachsen-Anhalt. "Lachs wie auch Meerforellen brauchen für die Fortpflanzung sehr sauberes, schnell fließendes Wasser und kiesigen Untergrund." Das biete die Bode wie kaum ein anderer Fluss, so Zahn. Für das deutsche Elbegebiet sei die Bode das wertvollste Besatzgewässer.
Zum ersten Mal wurden jetzt im Rahmen des Wanderfischprogramms Sachsen-Anhalt etwa 50.000 halbjährige Lachse in die Bode gesetzt. Lachs und Meerforelle gehörten den Angaben zufolge bis zum 18. Jahrhundert zur typischen Fischgemeinschaft in dem Fluss. Insbesondere die Errichtung von Mühlen und Wehranlagen sorgte dafür, dass die Lachse ihre angestammten Laichplätze nicht mehr erreichen konnten.
Das Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt gibt es seit dem Jahr 2009. Es ist über die Fischereiabgabe des Landes Sachsen-Anhalt finanziert. Ziel ist, Lachse und Meerforellen wieder in ihren ursprünglichen Heimatgewässern anzusiedeln. Langfristig sollen sich die beiden Arten selbst erhalten. Das wäre laut Zahn erreicht, wenn es etwa 500 Laichpaare gibt. "Wir haben es in ganz Deutschland noch nicht geschafft." Bis zum Lachsangeln könnte es also noch lange dauern.
In der Nuthe bei Zerbst werden schon seit mehreren Jahren Lachse und Meerforellen ausgesetzt, und auch in der Jeetze in der Altmark haben die Experten Erfahrungen mit Meerforellen gemacht.