Der 1. FC Magdeburg hat bei Hertha BSC für einen Überraschungssieg gesorgt. Mit dem 2:0 (0:0) gelang den Elbestädtern in der 2. Bundesliga erstmals in dieser Saison der zweite Erfolg in Serie. Somit verkürzte der FCM den Rückstand auf die Nichtabstiegsränge auf einen Punkt. Alexander Nollenberger (75. Minute) und Rayan Ghrieb (90.+10) vor 45.653 Zuschauern für den FCM zum Sieg.
"Es ging darum, den Gegner kaputt zuspielen, bis die nicht mehr können. Dann werden die Räume aufgehen und das ist uns heute sehr gut gelungen", sagte Baris Atik. "Ich freue mich, dass ich dazu beitragen konnte, aber wichtiger sind die drei Punkte. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo wir Tore schießen, daran müssen wir anknüpfen", erklärte Dominik Reimann, der in der Nachspielzeit den Sieg mit Top-Reflexen absicherte.
Magdeburgs Petrik Sander beließ es bei einer Veränderung zum Pokal-Aus in Leipzig: Max Geschwill ersetzte den gelbgesperrten Marcus Mathisen. Die Partie begann mit einer Schrecksekunde: Als der FCM halbherzig verteidigte, setzte Fabian Reese seinen Volleyschuss aber nebens Tor (2.). Magdeburg erspielte sich im Anschluss ein Übergewicht, Noah Pesch (9., 16.) und Mateusz Zukowski (13.) brachten den Ball aber ebenso wenig aufs Gehäuse.
Erst nach zwanzig Minuten kamen die Gastgeber zu mehr Ballbesitzphasen, weil sich der FCM etwas zurückzog. Magdeburg verteidigte die Angriffe der Herthaner aber aufmerksam, bis zur Pause kam auf beiden Seiten kein gefährlicher Abschluss mehr dazu. Die Hertha kam mit Schwung aus der Pause, Magdeburg konterte - doch Zukowski brachte eine Flanke nicht aufs Tor (48.).
Wieder Notfall bei Magdeburg-Spiel
Wegen eines medizinischen Notfalls im Hertha-Block stellten die Fanlager im Anschluss zeitweise die Unterstützung ein. Ein Fan musste in der zweiten Halbzeit von Rettungskräften behandelt werden. Beim TV-Sender Sky war dann zu sehen, wie der Mann von den Rettungskräften aus dem Stadion gebracht wurde. Er soll demnach wieder ansprechbar gewesen sein. Im Stadion gab es Applaus. Ein Fan des FCM war unter der Woche im Krankenhaus gestorben, nachdem er beim Pokalspiel in Leipzig vor dem Stadion reanimiert worden war.
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Verdiente Führung durch Nollenberger
Magdeburg blieb gefährlicher, konnte Tjark Ernst im Hertha-Tor jedoch nicht überwinden. Auf der Gegenseite rettete Lubambo Musonda mit einer prima Grätsche gegen den durchgebrochenen Marten Winkler (63.). Einige Verwirrung gab es um einen Magdeburger Wechsel, als beinahe der falsche Spieler vom Platz gegangen wäre. Eine darauffolgende Ecke nutzte der FCM zur verdienten Führung: Ghrieb spielte kurz auf Baris Atik, dessen Lupfer Nollenberger verwertete (75.).
Hertha zog nun das Tempo an: In der neunminütigen Nachspielzeit retteten Torwart Dominik (90.+1, 90.+8) Reimann und der Pfosten (90.+1) - und dann machte Ghrieb (90.+10) den Deckel drauf. Im Anschluss sprang der Franzose auf dem Weg zu den jubelnden Fans in den tiefen Stadiongraben, blieb unverletzt - sah aber seine fünfte Gelbe Karte von Schiedsrichter Konrad Oldhafer.