Schon der Abreisetag ist ein Symbol: Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt macht sich am 9. November, dem Jahrestag der NS-Pogromnacht, mit einer Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation auf den Weg nach Israel. "Diese Reise hat zwei Zeichen: Zum einen, dass Thüringen fest an der Seite Israels steht, aber eben zugleich von seiner Innovationskraft lernen kann", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Zeichen im ersten Amtsjahr
Der 9. November sei bewusst als Reisebeginn gewählt worden, sagt Voigt. Dieser Tag erinnere an historische Verantwortung. "Für mich ist es schon entscheidend, auch im ersten Amtsjahr, als Ministerpräsident damit ein klares Zeichen zu setzen - dass man gerade auch in schwierigen Zeiten Haltung und Verbundenheit zeigt", sagte Voigt. Geplant sei eine Kranzniederlegung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Auch ein Besuch des Platzes der Geiseln in Tel Aviv steht auf dem Programm. "Wer Freiheit und Demokratie liebt, der muss Terror und Hass entschieden entgegentreten", sagte Voigt.
Kleines Land, große Innovationen
"Israel zeigt, dass Innovation nicht abhängig ist von der Größe, sondern von Mut, Bildung und Unternehmergeist", sagte Voigt. Er wolle durch konkrete Partnerschaften den Thüringer Mittelstand und israelische Innovationsführer zusammenbringen.
Israel sei sehr gut etwa bei künstlicher Intelligenz und Optik - Bereiche, in denen auch Thüringen stark sei. Insgesamt sind rund 40 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei der Reise dabei.
Begegnungen junger Menschen gewünscht
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Voigt strebt zudem einen Austausch über Kooperationen im Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturbereich an. "Weil wir natürlich auch wollen, dass sich gerade junge Menschen begegnen", sagte Voigt. Er wolle auch mit dem israelischen Bildungsminister ins Gespräch kommen - etwa zu einem möglichen deutsch-israelischen Jugendwerk.