Pogromnacht

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Brandenburger Tor erstrahlt in Israels Farben am 85. Jahrestag der Novemberpogrome

Shoa-Gedenken 85. Jahrestag der Pogromnacht: "Nie wieder ist jetzt" erstrahlt am Brandenburger Tor

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Berlin am Donnerstagabend, 9. November. „Nie wieder ist jetzt“ kann man groß auf dem Brandenburger Tor lesen. Die Projektion steht im Zusammenhang mit dem Gedenken zum 85. Jahrestag der Pogromnacht und der Opfer des Nationalsozialismus. Erinnert wird an die Schrecken vom 9. November 1938, dem die Schoa folgte. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, äußerte sich am Donnerstag besorgt über die steigende Zahl der Antisemitismus-Vorfälle. Hinter vorgehaltener Hand sei der Antisemitismus bis in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen, sagte er in Berlin. Dies gelte vor allem auch für die israelbezogene Kritik, wie sie sich in diesen Tagen zeige. Am Vormittag hatte man bereits bei einer Veranstaltung im Deutschen Bundestag zum Schutz jüdischen Lebens aufgerufen.
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht bei der Gedenkveranstaltung zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht in Berlin

Rede zum Gedenktag Scholz zutiefst beschämt über aktuellen Antisemitismus: "Es ist eine Schande"

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Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen am Donnerstagvormittag Vertreter aus der jüdischen Gemeinde, Regierungsmitglieder, Abgeordnete sowie der Bundeskanzler und der Bundespräsident in der Berliner Synagoge Beth Zion zusammen. Auch die Holocaust Überlebende Margot Friedländer nahm teil. Wegen der Entwicklungen im Nahen Osten liegt in diesem Jahr ein ganz besonderer Fokus auf dem Jahrestag. Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel und den nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen. Bundeskanzler Olaf Scholz nannte dies: "Es ist eine Schande. Mich empört und beschämt das zutiefst." Scholz sagte, "etwas gerate aus den Fugen", wenn heute Gewalttaten der radikal-islamischen Hamas gefeiert und jüdische Mitbürger bedroht würden. Bundeskanzler Olaf Scholz: "Nichts, rein gar nichts. Keine Herkunft, keine politische Überzeugung, kein kultureller Hintergrund, kein angeblich postkolonialer Blick auf die Geschichte kann als Begründung herhalten, die Ermordung, das grausame Abschlachten Unschuldiger zu feiern. Und deshalb muss auch jeder wissen, Antisemitismus, wer das macht, riskiert auch aufenthaltsrechtlichen Status." Gleichzeitig warnte Scholz vor einem Generalverdacht gegen Muslime. Man dürfe nicht jenen auf den Leim gehen, die jetzt ihre Chance wittern, über fünf Millionen muslimischen Bürgerinnen und Bürgern pauschal den Platz in der deutschen Gesellschaft abzusprechen. Die Beth Zion Synagoge war eine von rund 1000 Synagogen landesweit, die in der Reichspogromnacht vor 85 Jahren zerstört wurde. Kurz nach dem gewaltsamen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober wurde die Synagoge Ziel eines Anschlags mit einem Molotow-Cocktail, der allerdings nicht explodierte.