Mit etlichen Gedenkveranstaltungen wird in Thüringen am Dienstag der Opfer der nationalsozialistischen Pogromnacht am 9. November 1938 gedacht. In Erfurt gedenkt die jüdische Landesgemeinde der damals getöteten Menschen auf dem Jüdischen Friedhof. In Weimar gibt es eine Veranstaltung in der Gedenkstätte Buchenwald. Auch in Nordhausen, Suhl, Jena und Eisenach werden Kränze niedergelegt, um an die Opfer zu erinnern.
Ramelow und Steinmeier besuchen Gedenkstunde
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ist in seiner neuen Funktion als Bundesratsvorsitzender in Berlin bei einer Gedenkstunde mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (SPD).
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 war es im gesamten Deutschen Reich zu Pogromen gegen Juden und Jüdinnen gekommen. Bei den Gewaltausschreitungen der SA- und SS-Angehörigen unter zentraler Leitung der NS-Führung wurden mehr als 1300 Menschen getötet und
30.000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 7500 jüdische Geschäfte wurden demoliert, rund 1400 Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt. Der planmäßigen Zerstörung jüdischer Einrichtungen folgte bald die systematische Vernichtung jüdischen Lebens in Europa.

Sehen Sie im Video: Unter dem Hashtag #jewishprivilege posteten Rechtsextreme ursprünglich antisemitische Texte und Bilder. Nun drehen Juden weltweit den Spieß um und berichten unter dem gleichen Hashtag eindrücklich, wie sie Antisemitismus in ihrem Alltag erleben.