2003 gab sich Sarah Jessica Parker in ihrer Rolle als Carrie Bradshaw in "Sex and the City" vor einem Millionenpublikum selber das Ja-Wort. 14 Jahre später zog das Topmodel Adriana Lima im echten Leben nach. Auf Instagram verkündete sie ihre Hochzeit mit sich selbst: "Der Ring ist symbolisch, ich verspreche mich damit mir selbst und meinem Glück". Vor kurzem hat auch Selena Gomez ihre Selbsthochzeit zu ihrem 30. Geburtstag öffentlich gemacht. Im Interview mit dem "Rolling Stone" gab die Schauspielerin an: "Ich dachte immer, dass ich bis zu meinem 30. Geburtstag verheiratet sein würde. Also schmiss ich mir eben selbst eine Hochzeit." Mehr Selbstliebe durch die Ehe zu sich selbst – diese Rechnung scheint für einige Prominenten aufzugehen. Was steckt hinter dem Phänomen?
Im Vergleich zur Monogamie, der exklusiven Partnerschaft zwischen zwei Personen, und Polygamie, der romantischen Beziehung zu mehreren Personen, beinhalten Beziehungen nach dem Konzept der Sologamie nur eine Person: sich selbst. Die Ehe ist meistens mit einer feierlichen Zeremonie verbunden und wird als Akt der Selbstliebe verstanden. Vor dem Altar schwört man sich ewige Liebe und Ehre in guten wie in schlechten Zeiten. Unter Kritiker:innen wird da schnell der Vorwurf des Narzissmus laut.
Allerdings haben Selbstehen in vielen Ländern durchaus eine wichtige Botschaft. Nachdem das Konzept ursprünglich in den USA erfunden wurde, nimmt es in den letzten Jahren vor allem im asiatischen Raum immer mehr Fahrt auf. Im konservativ geprägten Japan lehnen immer mehr Frauen klassische Hochzeiten und Familienleben ab und entscheiden sich für eine eigenständige und erfolgreiche Work-Life-Balance. Sie feiern die Selbstehe als Rebellion gegen die Stigmatisierung unverheirateter Frauen. Reiseagenturen und Fotostudios verkaufen die Einzel-Hochzeiten als Erlebnispaket: Brautkleid, Blumenstrauß, Frisur und ein abschließendes Shooting mit Fotoalbum sind ab 2000 Euro zu haben.
Sologamie in Deutschland nicht möglich
In den Vereinigten Staaten gibt es ebenfalls zahlreiche Agenturen, die sich auf Sologamie spezialisiert haben. Eine offizielle Eheschließung kann man allerdings nicht vollziehen. Die Einzelhochzeiten haben lediglich symbolischen Charakter. Nach der Trauung zählt man vor dem Gesetz weiterhin als ledig. Somit hat man auch keine steuerlichen Vorteile.
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Auch in Deutschland gilt: Niemand kann sich rechtlich selbst heiraten. Laut Paragraph 1353 BGB wird eine Ehe "von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen." Symbolische Sologamie-Veranstaltungen, wie die pompösen Hochzeit von Selena Gomez, sind allerdings selbstverständlich auch hierzulande möglich.
Quellen: MDR, New York Times, Rolling Stone