Vier herausragende journalistische Arbeiten sind am Mittwochabend im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Hamburg mit dem STERN Preis 2022 ausgezeichnet worden. Durch den Abend führten Michel Abdollahi und RTL-Moderatorin Charlotte Maihoff, die die Aufmerksamkeit auf die folgenden Journalist:innen lenkten, die für ihre exzellenten Leistungen geehrt wurden:
Isabell Hülsen, Juliane Löffler, Anton Rainer, Alexander Kühn, Martin U. Müller, Daniel Drepper, Katrin Langhans und Marcus Engert für "Warum Julian Reichelt gehen musste"; "Der Spiegel". Bei dem Fall geht es um Machtmissbrauchsvorwürfe gegen den Ex-Chefredakteur von Deutschlands größter Boulevardzeitung, der "Bild"-Zeitung. Reichelt musste schließlich den Konzern Axel Springer verlassen.
Özlem Gezer und Timofey Neshitov für "Die Hanau Protokolle"; "Der Spiegel". In den Protokollen kommen die Angehörigen der neun Menschen zu Wort, die ein Deutscher im hessischen Hanau am 19. Februar 2020 aus rassistischen Motiven erschossen hat.
"Lokal"
Stella Vespermann, Andreas Neumann und Sebastian Manz für "Diskriminierung bei der Wohnungssuche"; Radio Bremen Fernsehen – Magazin "Buten und binnen".

John Goetz, Bastian Berbner, Ole Pflüger, Ben Hopkins, Sabine Korbmann, Barbara Biemann, Johanna Leuschen, Kathrin Bronnert, Lukas Augustin, Poul-Erik Heilbuth, Dietmar Schiffermüller, Volker Steinhoff, Stefan Buchen, Gunnar Krupp, "Slahi und seine Folterer"; Das Erste, Panorama, STRG_F, NDR, Arte.de und ARD.de. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines Guantanamo-Häftlings.
Neben den Auszeichnungen in den vier Wettbewerbskategorien vergab die STERN-Chefredaktion in diesem Jahr den "Republik-Preis" an den Journalisten, Autor und Produzenten Stephan Lamby, der per Video zugeschaltet war. Sie würdigte damit seine gesamte journalistische Leistung. Zuletzt hatte Lamby einen beeindruckenden Dokumentarfilm zur Bundestagswahl veröffentlicht: Wege zur Macht. Deutschlands Entscheidungsjahr.
Nur einmal STERN Preis
Der STERN Preis ist in diesem Jahr einmalig an die Stelle des renommierten Nannen Preises getreten. Dazu hatten sich der stern und der Verlag Gruner + Jahr entschlossen, um die aufgekommene Debatte um Henri Nannens Vergangenheit zu entschärfen und die Aufmerksamkeit auf jene herausragende Journalistinnen und Journalisten zu lenken, deren Arbeiten es verdient haben, besondere Anerkennung zu ernten.

Der Vorsitzende der stern-Chefredaktion, Gregor Peter Schmitz, sagte zum Auftakt der Preisverleihung: "Vielleicht haben wir alle nicht genau genug hingeschaut. Und manchmal braucht es Anstöße von außen, um genauer hinzuschauen und die gab es." In der vergangenen Woche hatte das Verlagshaus die einmalige Umbenennung bekanntgemacht. Schmitz sagte auch, dass es noch keine alternative Preis-Trophäe gebe, diese werde den Preisträgern nachgereicht.