Heiligabend. Die Kleinen sind endlich alt genug für ihre erste Begegnung mit dem Weihnachtsmann. Kurz vor dem Höhepunkt der Festlichkeit verschwindet Papa unter einem Vorwand, zwängt sich ins rote Jäckchen, schnallt den Wattebart um und will Geschenke verteilen. Doch er wird von entgeisterten Sprößlingen gnadenlos enttarnt - zum Beispiel, weil sein Mobiltelefon mit der Hymne seines Lieblings-Fußballvereins klingelt.
Schöne Bescherung. Weihnachten im Eimer.
Damit Ihnen genau das nicht passiert, haben wir einen professionellen Weihnachtsmann, der in Hamburg in Familien und auf Firmenfeiern beschert, nach seinen Tipps gefragt - so gelingt die Show an Heiligabend:
1. Tragen Sie niemals eine Uhr. "Das ist eine goldene Regel, der Weihnachtsmann hat keine. Und auch kein Smartphone", verrät Profi-Santa. Unbedingt auch daran denken, das Telefon nicht nur zu verbergen, sondern auch auf lautlos zu stellen.
2. Besorgen Sie sich ein wirklich gutes Kostüm. "Die Kinder sollten Papa oder Opa auf keinen Fall erkennen - das würde die Illusion für immer zerstören", sagt der Weihnachtsmann. Und ein Stück Kindheit wäre für immer dahin.
3. Verstellen Sie Ihre Stimme kontinuierlich und konzentrieren Sie sich gut dabei. Wenn Sie es nicht überzeugend und dauerhaft hinbekommen - lieber einen Profi buchen. Oder einen Onkel, Freund der Familie oder Nachbarn fragen.
4. Lernen Sie die Wunschzettel auswendig. "Man sollte als Weihnachtsmann immer genau wissen, welches Kind welches Geschenk bekommt."
5. Bereiten Sie sich auch auf Fragen vor. Kinder sind neugierig und wollen viel wissen. Zum Beispiel: "Wo parkt dein Rentier?"
6. Lassen Sie die Kinder erst die Geschenke auspacken, wenn alle verteilt sind. Sonst droht Chaos.
7. Nehmen Sie direkten Bezug auf den Wunschzettel oder den Brief an den Weihnachtsmann - das erhöht die Glaubwürdigkeit.
8. Wenn kleine Kinder dabei sind: runter auf Augenhöhe. "Die Kleinen haben oft Angst vor Statur und Bart", berichtet der Profi aus eigener Erfahrung.
9. Drängen Sie die Kinder zu nichts. "Kinder, die den Weihnachtsmann zum ersten Mal sehen, fürchten sich häufig. Er ist ja auch groß und sieht komisch aus. Dann darf man den Kindern auf keinen Fall hinterherlaufen und ihnen das Geschenk aufnötigen." Lieber in die Hocke gehen und eine kleine Süßigkeit hinhalten. "Wenn Sie Glück haben, kommt das Kind ganz vorsichtig auf Sie zu und ist dann nicht mehr so ängstlich."
10. Wenn ein Kind jedoch anhaltend weint: abbrechen. Das sagt jedenfalls der Profi: "Da können Sie leider nichts machen. Geben Sie die Geschenke der Mutter und verabschieden Sie sich."
Insgesamt doch etwas zu stressig und zu aufwendig für einen Abend? Dann kann man natürlich auf einen geschulten Weihnachtsmann zurückgreifen: "Der hat schauspielerisches Talent und ist perfekt auf den Auftritt vorbereitet", sagt der Weihnachtsmann. Am Besten über eine professionelle Agentur buchen. Und zwar vorzugsweise schon rechtzeitig im Oktober. "Es gibt viele Leute, die am 22. Dezember anrufen und noch gerne einen Weihnachtsmann für 16 Uhr hätten. Da die Tour dann natürlich schon geplant und verteilt ist, wird das nur in wenigen Fällen erfolgreich sein."
Falls Papi also doch ran muss: Jetzt weiß er ja, wie's geht.