Thomas L., 37, war noch ein sogenannter Rookie, als am 25. Mai 2020 in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota der 46-jährige Afroamerikaner George Floyd bei einer Festnahme getötet wurde. Es war Ls sein vierter Tag als Polizist im Einsatz auf der Straße. L. hatte Floyd ursprünglich festgenommen und ihn dann gemeinsam mit drei Kollegen am Boden festgehalten.
Nun wird er, neben zwei anderen der insgesamt vier beteiligten Polizisten, wegen Mordes zweiten Grades und Totschlag zweiten Grades angeklagt und saß deswegen im Hennepin County Jail. Bis Mittwoch. Gegen vier Uhr nachmittags Ortszeit kam er auf freien Fuß, wie ein Sprecher des Sheriffs mitteilte. Die festgesetzte Kautionssumme von 750.000 US-Dollar in bar, umgerechnet knapp 660.000 Euro, war hinterlegt worden.

Crowdfunding für die Kaution
Sein Anwalt erklärte, L. habe die Kautionsbedingungen akzeptiert und lebe nun wieder zu Hause bei seiner Frau. Über die Sicherheitsbedingungen, die für L. gelten, verweigerte der Anwalt die Aussage, wie die amerikanische "Star Tribune" berichtet. L.s nächste Anhörung findet am 29. Juni statt, sein Anwalt will dafür plädieren, die Anklage in sämtlichen Punkten fallen zu lassen. Die drei Mitangeklagten, Derek C., Tou T. und Alexander K., bleiben vorerst unter Arrest. L. war derjenige, der die Füße von George Floyd festgehalten hat, während Derek C. auf seinem Hals und die anderen Polizisten auf seinem Rücken knieten.
Für die Kaution hatte L.s Familie um Spenden gebeten, unter anderem soll es eine Crowdfunding-Website gegeben haben, die inzwischen gelöscht ist. Darauf hätte die Familie erklärt, dass L. alles in seiner Macht stehende getan habe, um George Floyds Leben zu retten. Er hätte vorgeschlagen, Floyd auf die Seite zu drehen, was Derek C. jedoch nicht zugelassen hätte.
Mit welchen Mitteln die Kautionssumme exakt zusammenkam, ist bislang nicht bekannt.
Quelle: "Star Tribune"