Polizeigewalt in den USA Erneut wird ein Schwarzer von Polizisten totgeprügelt. Warum Rassismus allein als Erklärung nicht immer ausreicht

Eine Frau hält ein Schild mit der Aufschrift "Justice for Tyre"
Seit Tyre Nichols in der amerikanischen Stadt Memphis nach Schlägen durch Polizeibeamte gestorben ist, wird im ganzen Land für Gerechtigkeit und gegen Polizeigewalt demonstriert. Anders als in früheren Fällen ist Rassismus wohl nicht der Auslöser - alle Beamten waren selbst schwarz.
Die Liste schwarzer Männer ist lang, die in den USA durch Polizeigewalt sterben. Zuletzt wurde Tyre Nichols in Memphis zu Tode geprügelt. Diesmal waren Opfer und Täter schwarz. Es ist nicht allein Rassismus, der zu solchen Übergriffen führt. 

Die Bilder des blutig geschlagenen Tyre Nichols sind um die Welt gegangen. Wie er schwer verletzt an dem Polizeifahrzeug lehnt, seine Hände in Handschellen, der Blick verzweifelt. Wieder ein junger schwarzer Mann in der langen Liste derer, die durch die Hände von Polizisten sterben. George Floyd, Eric Garner, Philando Castile, Tamir Rice – sie alle sind in den vergangenen Jahren Opfer von Polizeigewalt geworden. Bei Tyre Nichols gab es aber einen wesentlichen Unterschied: Die fünf Beamten, die brutal auf ihn einschlugen und ihm die Erste Hilfe verwehrten, sind ebenfalls alle schwarz.

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