Veranstaltung im KörberForum Glas spricht sich gegen Betreuungsgeld aus

Als eine der prominentesten Schauspielerinnen Deutschlands setzt sich Uschi Glas für Kinder aus benachteiligten Stadtteilen ein. Mit großer Unterstützung von engagierten Senioren.

Ich bin dermaßen gegen das Betreuungsgeld, ich kann es nicht anders sagen." So äußerte sich Uschi Glas gestern bei einer Veranstaltung im Hamburger KörberForum. Dort stellte sie ihren Verein brotZeit e.V. vor, der sich dafür einsetzt, dass Kinder aus benachteiligten Stadtteilen in der Schule ein Frühstück bekommen. "Schon jetzt kommt in diesen Familien nicht genug Geld bei den Kindern an."

Um die Versorgung der Schüler zu verbessern, sprach sich Uschi Glas auch dafür aus, einen Teil des Kindergeldes direkt an Schulen umzuleiten, damit es wirklich den Kindern zu Gute käme. "Das sorgt auch für größere Gerechtigkeit unter den Schülern und kann damit Konfliktpotenzial in Brennpunktschulen abbauen."

brotZeit e.V.

Als nächstes soll das Projekt auf Hamburg ausgeweitet werden. Nach den Sommerferien geht es los. Wer das Projekt von Uschi Glas unterstützen möchte: Telefon 089-71051680.

Weitere Informationen unter www.brotzeitfuerkinder.com

Untersuchungen zeichnen ein erschreckendes Bild von Deutschlands Grundschulen: Knapp jeder dritte Schüler im Alter zwischen sechs und zehn Jahren kommt in den Unterricht, ohne gefrühstückt zu haben oder ein Pausenbrot bzw. das nötige Geld dafür dabeizuhaben. Das wollten die Initiatoren von brotZeit e.V. nicht länger hinnehmen: Ende 2008 entwickelte Uschi Glas gemeinsam mit ihrem Ehemann Dieter Hermann und einigen Mitstreitern die Idee für den Verein.

Senioren spenden Zeit

Das Rückgrat des brotZeit-Konzeptes bilden aktive Senioren, die sich ehrenamtlich engagieren. Denn relativ schnell waren zwar Sponsoren für die Frühstücke, das "brot" gefunden, aber die Logistik, vor allem die Vorbereitung der Frühstücke, stellte ein echtes Problem dar. Die "Zeit" spenden nun Senioren, die jeden Morgen vor Beginn des Unterrichts für die Vorbereitung sorgen. Innerhalb von nur drei Jahren ist es ihnen gelungen, rund 368.000 Frühstücke an Schulkinder in Berlin, München, Heilbronn und Leipzig auszugeben. Zurzeit sind es 3000 Kinder täglich, die ein solches Frühstück erhalten.

kst