Übergewicht ist bei vielen Kindern keine Folge von zu üppigem Essen, sondern von viel zu wenig Bewegung. Das geht aus einer Langzeitstudie des Dortmunder Institutes für Kinderernährung hervor. Das Institut präsentierte am Mittwoch einige Erkenntnisse der Studie, die seit 18 Jahren läuft und die Ernährungsweise von Kindern bis ins jugendliche Alter untersucht. Ein Ergebnis sei, dass sich Kinder heute bis zu 50 Prozent weniger bewegten, als noch vor einigen Jahren.
Von der Menge her essen Kinder immer weniger
Gleichzeitig stünden seit einigen Jahren vermehrt Fast Food und süße Getränke auf dem Speiseplan von Kindern und Jugendlichen. Das allerdings sei nicht die Ursache dafür, dass viele zu dick seien. Insgesamt äßen die Kinder von der Menge her immer weniger.
Jährlich würden rund 40 Säuglinge aus der Region Dortmund in die Studie aufgenommen, teilte das Institut mit. Ihre Ernährungsgewohnheiten würden dann bis zur Volljährigkeit beobachtet. Seit Beginn des Projektes hätten mehr als 1100 Kinder teilgenommen.
Das Institut für Kinderernährung prüft nach eigenen Angaben, ob sich die Studie auch auf junge Erwachsene ausweiten lässt. "Wir könnten dann praktisch die Ernährung eines halben Lebens beobachten", sagte Institutsleiter Michael Lentze. Die Studie wird vom NRW- Wissenschaftsministerium mit jährlich rund einer Million Euro gefördert.
DPA