Es geht nur mit Cannabis. Tomke kommt sonst nicht klar. Für die 29-jährige Migränepatientin gibt es nur eine Möglichkeit mit ihrer Krankheit umzugehen: Kiffen auf Rezept.
Tomke sitzt im Schneidersitz auf der Couch in ihrem Wohnzimmer, ein Raum mit der Größe eines Klassenzimmers für 20 Schüler. Es steht viel herum: zwei Sofas, viele Lichtquellen, Pflanzen, ein Kratzbaum, Krimskrams. Auf einem Beistelltisch steht eine bunte Bibel, eine Lampe, eine Taschenuhr, eine Bong. Tomke greift sie sich und stellt sie zwischen die Beine. Die Bong hat die Größe ihres Torsos. Mit der linken Hand hält sie die Pfeife, mit der rechten zündet sie das Grashäufchen an. Tomke saugt den Rauch an, es blubbert. Sie inhaliert ihn mit einem Zug. Die 29-Jährige legt ihren Kopf in den Nacken, hält für ein paar Sekunden die Luft an und atmet aus. Tomke kifft. So erträgt sie den Schmerz im Kopf.

Vieles steht herum, aber alles hat seinen Platz
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