"Ein Song für Helena" Das viel zu kurze Leben der Helena Zumsande

  • von Nina Poelchau
Helena Zumsande berührte mit ihrer Stimme Hunderttausende. Vor zwei Wochen starb die 21-Jährige an Krebs. Ihre Botschaft bleibt.
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Vor einer Woche wurde Helena Zumsande in der Nähe von Hamburg beerdigt, nur der enge Familien- und Freundeskreis war zur Trauerfeier geladen. Die meisten hielten eine Sonnenblume in der Hand. Das Lied "Wie schön Du bist" , das die krebskranke 21-Jährige Anfang Juli im Studio von Sarah Connor aufgenommen hat, ist im Netz inzwischen über 2,3 Millionen Mal gehört worden. Jeden Tag gehen auf der Seite "Ein Song für Helena" weitere anteilnehmende Posts für die Familie ein.

"Lebensfroh, fröhlich, mit einem inneren Kind beseelt, stark nach außen und so zerbrechlich nach innen, gesegnet mit einer tollen Stimme": So haben die Eltern von Helena Zumsande vor kurzem in einem einfühlsamen Text auf dieser Seite über ihre Tochter geschrieben. Einige hundert reagierten darauf und würdigten das Vermächtnis der jungen Frau: Ihre trotz schwerer Krankheit bezaubernd gesungenen Lieder.

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Das traurig-schöne Cover einer Krebspatientin

"Solange Ihr mein Lied hört"

Das Buch von Helena Zumsande und Nina Poelchau  mit einem Nachwort von Sarah Connor erscheint am 2. September bei Ullstein

Sie bezauberte mit ihrer Stimme

Die Magenkrebserkrankung von Helena Zumsande war viele Monate nicht entdeckt worden. Von verschiedenen Ärzten war sie seit dem Jahr 2012, als sie sich bereits mit vielen Symptomen quälte,  beschwichtigt worden: Da sei nichts Ernstes. Alles werde wieder gut. Im Oktober vergangenen Jahres dann die erschütternde Diagnose: Magenkrebs im finalen Stadium.

Obwohl die Ärzte Helena und ihren Eltern keine Hoffnung auf Heilung machten, gab die Familie nicht auf. Helena kämpfte nicht nur mit schulmedizinischen und naturheilkundlichen Methoden gegen den Krebs an. Sie kämpfte auch um Lebensfreude - trotz allem. Sie entfaltete ihr großes Talent. Sie sang. Und bezauberte mit ihrer Stimme und ihrer Tapferkeit bald Hunderttausende.

Helena war es ein großer Wunsch, sich nicht ganz von der schweren Krankheit mit ihren vielen Beschwerden dominieren zu lassen. Sie sagte: "Ich will doch nicht einfach so verlöschen“.

Sie nahm nicht nur die beiden Lieder auf, die ihr besonders viel bedeuteten - "All of me" von John Legend und "Wie schön Du bist" von Sarah Connor. Sie entschloss sich auch, ihre Geschichte zu erzählen. In mehreren langen Gesprächen berichtete sie über den bestürzenden Weg zur Diagnose, ihr Schwanken zwischen Angst und Zuversicht und über all das, was sich im Schlechten aber auch im Guten in ihrem Leben verändert hat.

Entstanden ist daraus ein Buch mit dem Titel "Solange Ihr mein Lied hört". Kurz bevor Helena ins Krankenhaus kam und dort wenige Tage später starb, war es abgeschlossen. Es erzählt nicht nur die traurige Geschichte eines viel zu kurzen Lebens. Sondern transportiert auch eine Botschaft, die Helena wichtig war.

Die Eltern haben auf Helenas Facebookseite geschrieben: "Ihr Körper mag dem Krebs erlegen sein, doch sollte Helenas Botschaft auch nur einen Menschen berühren, das Leben zu lieben und sich zu verwirklichen, so wäre dies ihr Triumph, ihr Fortbestehen und ihr Wunsch."

Mehr zum Thema finden Sie im stern Nr. 36/2015:

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